19 Jugendliche kündigten ihr Engagement an

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Ostrach – Das Treffen des „14er-Rats“ mit der neunten Klasse der Reinhold-Frank Schulzentrum Gemeinschaftsschule zeigte Erfolg. Vier 15-Jährige werden die Erschaffung des lang gewünschten Jugendhauses in die Hand nehmen: Hamza Kandemir aus Ostrach, Theresa Miller aus Rulfingen und die beiden Wangener Jugendlichen Ramona vom Berge, sowie Michelle Bittner. Roland Schönbucher vom „Forum Jugend, Soziales und Prävention“ leitete das „Hearing“, welches in der Aula des Schulzentrums stattfand. Mit einem Zuschuss vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft wird das Engagement unterstützt.

Die vier Neuntklässler nehmen die Fäden in die Hand, um mit einem Jugendhaus oder -raum zum einen ihren Traum zu verwirklichen. Zum andern denken sie heute schon an andere und ihre eigenen Kinder und wollen etwas erschaffen. „Es soll mit einem Tischkicker, Dart-Scheibe, Billard-Tisch und Musik ausgestattet sein. Eine Bar mit Getränken und Snacks soll es geben und ein Sofa für eine Chill-Ecke“, wissen sie schon. Vom Gebäude her denken sie an das leerstehende „Nadelöhr“. „Der Platz wäre geeignet, weil vorne dran Parkplätze sind“, bestätigen sie gegenseitig. Dann gehen sie ans Werk und tragen sich in eine Liste ein, um Erreichbarkeit und den gemeinsamen Austausch ermöglichen zu können. Themen wie „was brauche ich und was ist möglich“, „wie gehen wir um mit Ordnung und Sicherheit“, „was steht im Nutzungsvertrag“ seien nun das, womit sich das Vierer-Team auseinandersetzen müsse, informiert Christine Brückner, ebenfalls vom „Forum Jugend, Soziales und Prävention“. „Der Jugendschutz kommt mit der Frage „wie gehe ich damit um?“ und auch das muss in den Nutzungsvertrag“, zählt sie weiter auf. Die Jugendlichen können sich nun zum Jugendleiter qualifizieren und „dann gibt es auch Zuschüsse“. Als „direkter Draht in die Gemeindeverwaltung“ bekommen alle Jugendlichen, die Engagement Bereitschaft signalisiert haben, Alessandra Friemelt für ein Jahr an die Seite gestellt und beginnen bereits am Samstag mit ihrer Arbeit. Sie besprechen, wie sie ihr Vorhaben angehen und über welche Projekte sie Gelder generieren können. Nach einem Jahr wird es dann nochmals ein „Hearing“ geben, um Bilanz zu ziehen.

Statt um klassische Fächer wie Deutsch und Mathe ging es heute am Vormittag für die Neuntklässler um Kommunalpolitik. „Es ist zwei Jahre her, da hat sich die Gemeindeordnung geändert“ erklärt Roland Schönbucher. „Nun heißt es, die Jugendlichen müssen beteiligt werden, wenn es um ihre Belange geht“. Das betonte auch Bürgermeister Christoph Schulz am Anfang während seiner Begrüßung. „Es liegt nicht nur am Gemeinderat, sondern auch an Euch“, versichert er, was sich auf den Ideenreichtum der jungen Zuhörer bezog. Anschließend teilten sie sich auf und widmeten sich ihrer Aufgabe. In drei Gruppen stellten sie sich den Fragen nach den Vorzügen der Gemeinde, sollten benennen, was nicht gut laufen würde und Ideen sammeln, was sich die Jugendlichen wünschen könnten. Auf zehn Karten notiert, stellte der Moderator die Ergebnisse nach der häufigsten Bewertung vor. Auf Platz eins war somit das Jugendhaus, gefolgt vom Ausbau des Baggersees in Jettkofen. Hier werden Umkleidemöglichkeiten gewünscht, mit Volleyball-Feld und Floß. Danach folgte das Kino, ein Street Workout, also Fitness-Möglichkeiten im Freien, eine Überdachung der Feuerstelle am Buchbühl-Denkmal, warme Plätze für die Mittagspause in der Schule und generell auch im Winter, freies W-Lan in der Gemeinde, sowie drei Geschäftswünsche, die gewerblich betrieben werden müssen. „Das wird es hier nicht geben“, stellt Roland Schönbucher dar und erklärt den Hintergrund, warum die Wünsche nach den genannten Filialisten nicht umgesetzt werden können. Auch den Kino-Wunsch hält er nicht für realisierbar und nimmt die Karten aus der Auswahl raus. Die restlichen Projektvorhaben gibt er in die Runde, die sich inzwischen auf verbleibende 19 Jugendliche reduziert hatte, als es um die Frage ging, wer sich dafür stark machen würde, um eine Verbindlichkeit herzustellen. Danach wählten die Neuntklässler jeweils ihr Lieblingsthema aus, für das sie sich engagieren würden. Die beiden Wärmeplätze, die angeregt wurden, sowie der Ausbau des Baggersees, blieben unbesetzt, womit sich die Konzentration auf das Jugendhaus richtete, das Street Workout, die Überdachung des Grillplatzes am Denkmal und das freie W-Lan.

 

  

Sie haben sich für die Umsetzung eines Jugendhauses entschieden: Ramona vom Berge, Michelle Bittner, Theresa Miller und Hamza Kandemir

Bürgermeister Christoph Schulz begrüßt die Neuntklässler der Reinhold-Frank Schulzentrum Gemeinschaftsschule und verweist auf Roland Schönbucher vom „Forum Jugend, Soziales und Prävention“, der die anschließende Veranstaltung moderiert

Roland Schönbucher vom „Forum Jugend, Soziales und Prävention“ erarbeitet die Fragen der Jugend rund um die Gemeinde und nimmt deren Wünsche auf