„MeinRat“ von Pfarrer Meinrad Huber – Suche Frieden und jage ihm nach

Kategorien

Zurück aus Rom und Assisi!!! Heiße Tage waren es, viel Trinken hieß es. „Suche Frieden und jage ihm nach.“ Unter diesem Motto waren über 60.000 Ministrantinnen und Ministranten unterwegs. Begegnung mit dem Papst, Begegnung mit einer Stadt und seiner Geschichte. Begegnung miteinander und untereinander, nicht nur am heimatlichen Altar, sondern auf der Straße unter einer brütenden Hitze. Unsere Gruppe blieb eine Nacht länger in Rom, genossen den Abend in der Stadt, um am kommenden Morgen nach Assisi zu fahren. Eine Stadt in Umbrien gelegen, die Stadt von Francesco Bernardone und Chiara. Franziskus und Klara, zwei jugendliche Aussteiger, die ihren Weg suchen, ihren Lebenssinn. Mitten durch die Straßen Assisis gezogen kam ich darüber mit einem Begleiter der Minis ins Gespräch. Die Sehnsucht nach Einfachheit, die Suche nach dem Wesentlichen, Klarheit. Ein junger Mann, der alles hat, entdeckt wie gut ein Schluck Wasser tut, einen Bissen Brot. Das gilt auch für die Kirche. Mir kommt der Zefferelli- Film in Erinnerung „Bruder Sonne Schwester Mond“.  Auf der einen Seite die von der Form geprägte Kirche, auf der anderen, der schlichte einfache Gottesdienst der jungen Gemeinschaft in der Kapelle. Das eine schließt das andere nicht aus. Es braucht eine Struktur und eine Form, aber eine die erfüllt ist mit einer verständlichen Botschaft. Luft zum Atmen, klares Wasser, eine Scheibe Brot. In den heißen Tagen von Rom haben wir dafür wieder eine Ahnung bekommen, wie gut es tut. Das andere wird sein diese Erfahrungen zu bewahren und sie in den Alltag einfließen zu lassen. Das ist nicht leicht. Einen vollen Emailbriefkasten, Briefe, Post, ein blinkender Anrufbeantworter, die eine oder andere unschöne Nachricht. Sie erden den heimkehrenden Pilger. Aber das Leben von Franz und Klara war kein romantisches Leben, jenseits der anderen Menschen. Es bedeute zuerst einmal zurecht zu kommen außerhalb eines bisherigen Systems, Franz war der Sohn eines Neureichen Kaufmanns, Klara eine Adelige. Ihre Gemeinschaften wachsen, wie geht es mit ihnen weiter in der Gesellschaft und in der Kirche? Wir waren eine Gruppe, mit einem Ziel vor Augen, mit einer Vision unterwegs. Franziskus Weg beginnt in einer Kapelle, die am zerfallen ist, vor einem Kreuz, das ihn immer mehr fesselt: Jesus von Nazareth. Wenn ich eines gelernt habe in dieser Woche, dann das. In allem,  was wir tun und auch tun müssen, in allem, was wir lassen, und lassen müssen, diese Wurzel immer wieder zu entdecken, aus dieser Quelle zu schöpfen. Der Glaube an Jesus Christus. Es gibt es sie nicht nur in Rom und Assisi, sondern auch im Ostrachtal. Pfarrer Meinrad Huber Ostrachtal