Ostrach-Burgweiler-Denkingen – Zum Osterkonzert des Musikvereins Burgweiler am Sonntagabend in der Buchbühlhalle betrat er zum dritten Mal als Dirigent der Jugendkapelle die Bühne: Tom Heilmann. Seit etwa dreieinhalb Jahren arbeitet er mit den Nachwuchskünstlern, um ihnen musikalisches Wissen beizubringen. Und nach dem Konzert zeigte er sich stolz. „Mit der Leistung des Orchesters bin ich sehr zufrieden. Sie haben sich sehr angestrengt und das Zusammenspiel war sehr gut“, lobte der Dirigent.
Der 21-jährige Tom Heilmann, selbst Musiker aus Leidenschaft, spielt seit etwa 12 Jahren Schlagzeug. Er gibt damit bei den Aktiven im Musikverein Denkingen den Takt an und führt das Register. Nach der Fusion der beiden Jugendkapellen Burgweiler und Denkingen, aus denen dann im Januar 2015 die Jugendkapelle „BuDe“ wurde, gab es ebenso eine Umstrukturierung unter den Dirigenten. Tom Heilmanns Vorgänger, der gleichzeitig die Aktiven dirigierte, war die Leitung beider Kapellen zu viel. Scherzhaft fragte er seinen damals 18-jährigen Schlagzeuger, ob er nicht Lust hätte, die Jugendkapelle zu übernehmen. Und dieser antwortete spontan „ja“, ebenfalls scherzhalber. „Je länger ich dann darüber nachdachte, desto besser gefiel mir der Gedanke“, stellte der junge Mann für sich fest. „Die Faszination für mich lag darin, aus vielen verschiedenen Instrumenten ein Ganzes zu machen“ und um das gekonnt umzusetzen, belegte er einen Kurs. Dabei lernte er die Umsetzung der Schlagtechnik, wie der Dirigentenstab eingesetzt wird, damit es die Musiker verstehen und das richtige Tempo eines Stückes. Auch die Lautstärke soll Beachtung finden, „denn jedes Instrument soll so gehört werden, wie es klingen soll“. Die Notenlehre, sowie die Tonleitern seien noch elementar gewesen und was Tom Heilmann besonders gefiel, war die Jugendkapelle vor Ort, mit der das Gelernte gleich ausprobiert werden konnte. „Führungskompetenzen werden an sich nicht gelehrt, aber wenn man sich als Dirigent sieht, weiß man, was auf einen zukommt und mit Menschen konnte ich schon immer gut umgehen“, weiß er über sich und unterstich seine Worte mit seiner beruflichen Richtung. Er studiert Lehramt an der pädagogischen Hochschule in Weingarten in den Fächern Mathematik und Musik. Zwar habe er auch schon die Aktiven dirigiert und es „war echt cool“. Doch er steht hinter seinen Jugendlichen. „Ich würde gerne bei den Jugendlichen bleiben, weil ich gerne mit ihnen arbeite. Deshalb werde ich auch Lehrer.“
Sein Leben ist die Musik. Zweimal in der Woche hat er Proben: einmal als Dirigent und ein anderes Mal selbst als aktiver Schlagzeuger. Vor Konzerten verdoppelt sich der Probeaufwand und zwischendurch finden auch Probewochenenden statt. Wenn dann noch Zeit übrig ist, liest er gerne oder genießt die Natur. Doch seine Pläne für die Zukunft bleiben, neben seinem Studium, musikalisch. „Als Dirigent möchte ich gerne weitermachen“, stellt Tom Heilmann in Aussicht. „Als nächstes stehen die C-Kurse an“, die er sich vorgenommen hat. Seine Freude ist groß, wenn dann junge Menschen mit ihm zusammen entdecken, welche Talente alle in ihnen stecken. „Ich bin sehr stolz auf meine Jugendkapelle und es freut mich immer, mit ihnen zu arbeiten“, strahlt er. „Musik verbindet, auch wenn sie es so noch nicht sehen. Aber im Laufe der Zeit erkennen sie, welches Werk dahinter steckt“. Und ihr Leiter erkannte schon lange, welches Potential sich noch in ihnen verbirgt. Deshalb arbeitet er daran, seine Musiker „vom Niveau her noch etwas auszubessern“, damit sie auch einmal an einem Wertungsspiel teilenehmen können.
Was er dazu beitragen kann, wird er tun. „Durch das Orchester ist mein Musikgeschmack sehr breit gefächert“, antwortete der Dirigent auf die Frage nach seinem Lieblingsstück. „Sehr gern mag ich moderne Stücke und Fetziges wie „Storie di Tutti i Giorni“ oder „Smoke on the Water“ und so.“ Teilweise sind diese Songs seinen Schützlingen unbekannt, „aber sie lernen sie kennen und können dann anders mitreden.“ Dabei beflügelt es ihn, wenn die kleinen Musiker die letzten Melodien summend die Proben verlassen und er merkt, dass vereinzelte Passagen noch im Ohr sind.
Derzeit hat sein Orchester eine Größe von 32 Musikern „und die Proben sind gut besucht“. Im Wechsel finden sie alle drei Monate in Burgweiler und Denkingen statt. Einmal im Jahr werden die Instrumente an der Grundschule vorgestellt und es gibt eine öffentliche Probe der Jugendkapelle, bei der Kinder mit den Eltern die Instrumente testen können.
Tom Heilmanns Wunsch für die Zukunft ist, „dass all das bestehen bleibt. Das ist mir ein großes Anliegen!“.