Musikalischer Sommerabend auf dem Kirchplatz

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Ostrach – Mit einem weiteren Highlight bot die Gemeinde Ostrach im Rahmen der Musikfestwochen einen Sommerabend der Extraklasse. Als Openair-Konzert auf dem Kirchplatz gestaltete sie ein Ambiente, was selbst die Musiker aus Hamburg als „traumhafte Location“ bezeichneten.

Das Blechbläserquintett „Elbeblech“ fand sich im Jahr 2004 zusammen und betrat viele Bühnen der Welt. Festspiele und Festivals im ganzen Land waren ihr neues musikalisches Zuhause. Das Besondere an diesem Quintett ist, dass sie einen Schwerpunkt auf eigene Bearbeitungen setzen.

Für den Konzertabend in der oberschwäbischen Gemeinde suchten sie Stücke aus von Künstlern aus dem 19. Jahrhundert und nahmen die zahlreichen Gäste mit auf einen Pilgerzug, den sie mit Richard Wagners Tannhäuser eröffneten, von der Romantik in die Moderne. Dabei präsentierten die Musiker Thomas Meise, Trompete, Christof Skupin, ebenfalls Trompete, Michael Winter, Horn, Lutz Glenewinkel, Posaune und Stefan Kaundinya, Tuba und Moderation, eine musikalische Vielfalt und Raffinessen, um die Gefühle und Leidenschaften der Komponisten zu transportieren.

Der Moderator wies darauf hin, dass das katholische Stück „Christus factus est“ von Anton Bruckner von einem Orgelregister hergedacht sei. Dies war in vielen mehrstimmigen Passagen unüberhörbar und teilweise vom Klang eines Kirchenorgelakkords kaum zu unterscheiden.

Mit der Auswahl ihres Repertoires machten sie viele Komponisten unvergesslich. Bei Alexander Borodin erwähnte Stefan Kaundinya, dass er kaum bekannt wäre. „Doch die Introduktion der Polowetzer Tänze war in den 50er Jahren in den Charts und fand sich somit unter der Popmusik ein“, erklärte er. „Diese Melodie ist erhalten geblieben“ und mit den ersten Takten des Stücks zeigte auch das Publikum schnell, dass sie diese Töne noch gut kennen.

Immer mehr marschierte das „Elbeblech“ Richtung Moderne und überraschte mit Stücken aus Andalusien, Klassikern wie „Tico Tico“ und durfte ohne Zugabe den Konzertabend nicht beenden. Mit Ragtime verabschiedeten sich die fünf Blechbläser, indem sie das Publikum mit „It´s a Plenty“ mitrissen. Dem nicht genug, spielten sie im Anschluss ein bekanntes Schlaflied mit einer unerwartet schmissigen Einlage, was ebenfalls großen Beifall fand.