Premiere wegen Gewitter abgebrochen

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Der Ersatztermin ist am Montag, 11. Juni. Um 19.30 Uhr wird der Premiereabend nachgeholt und das Stück nochmals von Anfang an gespielt.

Ostrach – Schon seit vielen Wochen waren alle Karten ausverkauft. Weil dennoch die Nachfrage nicht abriss, wurde die Generalprobe am Mittwochabend öffentlich gemacht und selbst diese Plätze waren in kürzester Zeit alle besetzt. Seit Monaten fieberten die Gäste der Premiere entgegen, wenn es dann endlich losgehen sollte mit dem Freilicht-Theater „Wenn der Schwarze Vere kommt…“, der Räuber- und Liebesgeschichte aus dem Ostrachtal.

Eine Geschichte, die sich vor 200 Jahren ereignet hatte und mit einem Gewitter endete, nahm Einfluss auf die Premiere am Freitagabend. Nach einer guten Spielstunde musste diese ebenfalls wegen einem Gewitter abgebrochen werden, denn den Veranstaltern war es zu riskant, die Besucher länger auf der Eisentribüne sitzen zu lassen. Auch die Schauspieler schauten immer öfters skeptisch zu den dicken, dunklen Wolken am Himmel hoch und bekamen Sorgen. Ganz unsichere Gäste verließen bereits frühzeitig die Veranstaltung.

Der Ersatztermin ist am Montag, 11. Juni. Um 19.30 Uhr wird der Premiereabend nachgeholt und das Stück nochmals von Anfang an gespielt. Alle Eintrittskarten vom Freitagabend behalten ihre Gültigkeit!

Dann erfahren die 500 Zuschauer, wie sich die Räuberbande auf Oslis Aufnahmeantrag entscheiden wird. Bandenchef Schwarzer Vere kam von seinem Beutezug im Deggenhausertal zurück und war völlig entsetzt, weil sich während seiner Abwesenheit kaum etwas bewegt hat. Nachdem er seine Truppe flott gemacht hat, überlegte er mit ihnen, wie er die „Einbrecherkonjunktur ankurbeln könnte“. Dabei erwähnte er Osli aus Sankt Gallen. Weil er der Schrecken der Schweiz wäre und für seine Kühnheit bekannt sei, hätte er in der Schweiz Einreiseverbot. „Deshalb hat er gefragt, ob er als Verstärkung in die Bande kommen darf“, so der Schwarze Vere, der mit Namen Xaver Hohenleiter geboren wurde.

Während das Stück mit einem Donnerschlag abgebrochen wurde, begann es mit einem Kanonenschlag der Dragoner. Drehbuchautor Ewald Reichle entwickelte mit seinem Team Martin Klawitter und Michael Skuppin eine Räubergeschichte, die sich vor 200 Jahren abspielte, aber immer wieder den Bogen zur Gegenwart schlug. So rückte erst einmal ein Trupp vom Bauhof an, um den Festplatz vorzubereiten. Dem neuen Mitarbeiter Dimitri wurde dabei die Geschichte vom Schwarzen Vere erzählt. Und als der Kasten Bier geleert war, gaben die Arbeitskräfte ein Signal an den Bürgermeister, dass es nun losgehen könnte.

Anschließend marschierte die Lehrerin Daniela Frey mit ihrer Schulklasse auf die Bühne. Sie stimmte die Kinder auf die Räubergeschichte ein, indem sie aktuelle Ereignisse aufgriffen, die zeigten, dass es sich nicht um längst überholte Geschehnisse handelte, sondern diese immer noch stattfinden. Doch die Lehrerin betonte immer wieder die Lebenssituation zur damaligen Zeit und bekam die Bestätigung, dass die Handlungen des Schwarzen Veres verständlich seien, Essen zu stehlen, bevor man verhungern müsste.

Selbst das Publikum wurde mit einbezogen. Als die Räuberbande die Region erreichte, sprang kurz drauf eine Zuschauerin entrüstet auf, denn ihr fehlte nun die Handtasche, obwohl Bürgermeister Christoph Schulz während seiner Eröffnungsrede eindringlich davor warnte und appellierte, dass jeder auf seine Wertsachen aufpassen sollte. Die Liste seiner Ehrengäste, die er begrüßte, war lang. Auch eine Delegation aus Biberach saß auf der Tribüne – die Stadt, in der das Leben des Räuberhauptmanns ein Ende fand. Das nahm der Gastgeber zum Anlass, in die Runde zu fragen, was der Unterschied zwischen Ostrach und Biberach gewesen sei. „Nach Ostrach ist der Schwarze Vere freiwillig gekommen“, löste Christoph Schulz das Rätsel.

Der Ersatztermin ist am Montag, 11. Juni. Um 19.30 Uhr wird der Premiereabend nachgeholt und das Stück nochmals von Anfang an gespielt. Alle Eintrittskarten vom Freitagabend behalten ihre Gültigkeit!