Ringtreffen ließ Präse-Herz lachen

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Ostrach – Entgegen den Vorjahren trumpfte die Bauzemeck-Zunft Ostrach e. V. diesmal mit närrischem Kaiserwetter pünktlich zum großen Umzug des 49. VFON (Vereinigung Freier Oberschwäbischer Narrenzünfte e. V) Ringtreffen auf. Etwa 5000 Hästräger jubelten gut 3500 Besuchern entgegen und die waren anschließend voll des Lobes. Vor allem einer, der Präsident der VFON Reinhard Siegle, der das Ringtreffen in Ostrach aus einer besonderen Perspektive betrachtete, war völlig begeistert. „Das Bild von der Tribüne aus war eine tolle Sache“, lobte er. „Mir hat das Herz gelacht und wir können stolz sein auf unsere Vereine“, freute er sich beim anschließenden Nachempfang im Zunftheim. Direkt an den Zunftmeister richtete er folgende Worte: „Armin, wenn man innerhalb von zwei Jahren zwei so große Veranstaltungen organisiert, ist das alle Ehre wert – ich zieh den Hut“, verbeugte er sich vor Armin Wanschura. Auch der Ehrenzunftmeister der OHA-Gettenzunft aus Bad Saulgau Frank Riegger kam nicht ohne Worte. „Unsere heimische Fasnet hat nur profitiert“, stellte er fest. Dabei fiel ihm eine Begebenheit aus früheren Zeiten ein. „Dieser Armin hat in Sulga einmal seinen Job ausgeübt. Dann kam er nach Ostrach und die haben gemerkt, dass hinter diesem Armin jemand steckt, den man brauchen kann und haben ihn aufgenommen.“ Während Bürgermeister Christoph Schulz zum   Zunftmeisterempfang seine schwere Rolle in der Fasnet beklagte, revidierte er dann doch: „Als Schultis mit so einer Zunft ist man keine arme Sau!“. Vielleicht war das für ihn die Motivation, sein Debüt während eines Platzkonzerts der Narrenzunft Ditzelede aus Mengen im Zunftheim zu geben: Er griff zur Trompete und spielte ausgelassen mit. 

Voller Elan moderierte Gerhard Fetscher als Vize-Präsident der VFON den großen Umzug. Er begrüßte befreundete Zünfte und wies auf Besonderheiten hin. Eine davon war die sechs-reihige Pyramide der Hexen der OHA-Bruderschaftszunft aus Altshausen. „Das ist einmalig“, kündigte er an. Weiter freute er sich über insgesamt 40 Zünfte, die mit vielen bunten Kostümen und originellen Masken für gute Stimmung sorgten.

Alle Zunftmeister fanden sich am Vormittag zum Empfang in der Riedhalle ein. Sie alle kamen nicht mit leeren Händen, sowie Landrätin Stefanie Bürkle und die Grünen-Landtagsabgeordnete Andrea Bogner-Unden. „Lieber Armin Wanschura“, begann die Politikerin und fragte, „ist es Dein Traum zu besitzen einen Zukunftsnarrenbaum?“. „Ich rechne den Klimawandel mit ein, es wird wärmer und trockener, das will ich Bedenken. Drum hab ich entschieden, eine Palme zu schenken!“, so die Abgeordnete. „Dran hängen aus recyceltem Papier Luftschlangen, da muss man um die Umwelt nicht bangen“. Sie zählte weitere Vorzüge auf und inspirierte damit den Zunftmeister der Narrenvereinigung Zwiefalten Jochen Fundel, der erst über die Politik seine Scherze zog und dann feststellte: „Lieber eine Palme als Narrenbaum, als eine Palme als Bürgermeister.“ Etwas weit weg stand sie dann, um gleich gegossen zu werden, als Zunftmeister Armin Wanschura mit dem Geschenk dieser Zunft seine Probleme hatte. Das Zwiefalter Bierfass zeigte sich widerspenstiger, als es zunächst aussah und es wurde zur feuchten Überraschung.

Ehrungen und Anerkennungen

Dennoch überreichte VFON-Präsident Reinhard Siegle ihm den Ringorden, denn es tat seinen Werken keinen Abbruch. Als treuen Zunftvize erhielt Karl Brugger die Hubert-Missel-Medaille, wie auch Christel Fetscher für ihre Öffentlichkeitsarbeit. Für die Unterstützung zum Erhalt des närrischen Brauchtums in der Gemeinde erhielt Bürgermeister Schulz ebenfalls diese Medaille.

VAN-Schatzmeister (Verband Alb Bodensee oberschwäbischer Narrenvereine e. V.) Roland Flax gab dem VFON-Vize Gerhard Fetscher „eine Ehrung mit auf dem Weg“. „Damit Du für immer und ewig daran denkst und dem VAN zukünftig Deine volle Aufmerksamkeit schenkst“, waren seine Worte. „Wenn es um die Infrastruktur des Ortes gehe, er und seine Kommune keine Probleme sehe“, war für ihn Grund genug, auf dem Schultes eine VAN-Jahrespin anzustecken. Auch die Arbeit des „politischen Tausendsassas“ Wolfgang Richter als Ortsvorsteher „von gleich neun Teilorten umringt, ist sicher einer, den nix und der niemanden umbringt“. Auch er erhielt ein Pin, wie zu guter Letzt Zunftmeister Armin Wanschura.