Das Eichbühlfest 2017: „Der Hammer!“

Kategorien

Ostrach – Es war der absolute Erfolg und ein seltenes Vergnügen. Das Eichbühlfest 2017 fand in diesem Jahr vier Tage lang im Freien statt. Das gefiel nicht nur den vielen hunderten Besuchern, sondern auch den neuen Vorsitzenden des Musikvereins Ostrach. Christoph Andelfinger sprach für sich und seine Kollegen: „Wir sind sehr dankbar, dass das Wetter vier Tage mitgemacht hat. Das ist der Hammer und wir freuen uns, dass sonst alles gut geklappt hat und alle so gut mitgemacht haben.“ Das war der Auftakt seiner neuen Amtszeit. Immerhin war die letzte Gelegenheit, durchgehend im Freien zu feiern im Jahr 2003. 14 Jahre musste der Musikverein nun warten und hoffen und dieses Jahr war es endlich so weit. Sein Kollege des vierköpfigen Vorsitzenden-Teams Felix Baier zog Bilanz. „Der Freitag ist für die Jugend, der Samstag für Tanzbegeisterte, der Sonntag für Blasmusikfreunde und der Montagmittag, um den Bogen für jeden zu spannen, für unsere Senioren, die wir mit einem Glas Sekt begrüßen“, erklärte er das Fest-Konzept. „Nahtlos geht es dann in den Feierabend-Hock für die Firmen über und abends ist bunt gemischtes Publikum.“ Wenn auch das Programm unterschiedlich war, so hatten die Tage doch alle eines gemeinsam, abgesehen vom passenden Wetter: es war stets voll. „Wir sind sehr, sehr zufrieden mit dem Zuspruch der Leute, dass das Fest immer noch so gut ankommt“, freuen sich die beiden. Dabei sahen sie ebenfalls viele Fremde, die das Fest besuchen kamen. „Es ist der Hammer, was hier für eine Atmosphäre ist; die Musik ist rundum gut zu hören und es hat Biergarten-Charakter und keine Zeltatmosphäre“, so Christoph Andelfinger. Was Felix Baier als weiteren Erfolgsfaktor sieht, ist die Speisekarte. „Es ist ein reichhaltiges Menü und die Auswahl ist meiner Meinung nach auch ein Alleinstellungsmerkmal.“ Der Aufwand wird betrieben, um eine breite Palette zu bieten. „Es ist kein Standardessen und nur in Kooperation mit den örtlichen Metzgereien zu schaffen“.

Die beiden Vorsitzenden zogen Resümee

„Am Freitag fand die traditionelle Party für die Jugend statt und diesmal war mehr los, wie im vergangenen Jahr“, fasste Felix Baier zusammen. In diesem Jahr startete DJ Tropicana zum 24. Mal die Mega-Party. Und dennoch überlegt sich das junge Vorsitzenden-Team neue Wege. „Wir boten einer New-Comer-Band zweimal 45 Minuten für einen Live-Act, um eine Plattform zu geben, um auszuloten, wie das ankommt“, erklärte der eine Musiker-Chef. Eine neue Musikrichtung sollte es auch sein und so starteten die Punkrocker und „es kam an“. Deshalb steht fest: „Wir sind sehr zufrieden und werden das nächste Jahr wieder so etwas machen“, so Felix Baier. Der Samstag stand unter dem Motto „altbewährt und traditionell“. „Die Wolfartsweiler Musikanten begrüßten das Publikum, dann spielte das Sterntaler Duo zum Tanz auf“, zog Christoph Andelfinger Bilanz. Die Gäste genossen den Tanz unter den Eichen und feierten in ausgelassener Stimmung. Den Sonntag eröffnete die Stadtmusik Pfullendorf. „Sehr feine Musik, sehr gehörfällig fürs breite Publikum zum Frühschoppen“, lobte Felix Baier. Sein Kollege warf ein: „Dann gab es unseren Mittagstisch, der eine zusätzliche Bereicherung der Speisekarte ist.“ Der Sonntag als Blasmusiktag gestaltete sich mit befreundeten Kapellen. So spielten ab 14 Uhr die Musikfreunde aus Otterswang, „die die Leute bis 18 Uhr richtig gut unterhalten haben“. Ebenso gelang es dem Musikverein Fleischwangen, der die Schlussrunde bis 22.30 übernahmen. „War tipp-topp“, warf Christoph Andelfinger hinterher.

Während am Montagnachmittag ab 15 Uhr die JuKa (Jugendkapelle) Ostrach-Hoßkirch-Königseggwald auf der Bühne rockte und zwischendurch die frühen Gäste mit Balladen und einem Beatles-Medley erfreute, genossen unterdessen die Senioren vom „Altenwerk“ gemütlich ein Gläschen Sekt. Den Seniorennachmittag gibt es seit 46. Jahren, aber für Anni Schweikart war es der erste. „Heute bin ich zum ersten Mal da, weil ich früher oft an dem Tag gearbeitet hab und es vorher nie geklappt hat“, sagte sie. Dafür gefiel es ihr umso mehr, wie auch den anderen Damen am Tisch. Manche von ihnen waren bereits Stammgäste. Franziska Buck und Sofie Arnold bestätigten, dass sie schon öfters den Nachmittag besuchten und letztere fügte hinzu: „Als mein Mann noch gelebt hat, waren wir jedes Jahr da.“ Abends wussten die Musiker nicht mehr, wie ihnen geschieht, denn der Ansturm war in solchen Dimensionen, mit denen sie wahrscheinlich nicht gerechnet hatten.

Gute Nachrichten gibt es auch in der Jugendkapelle

Während des Konzerts der Jugendkapelle verkündete Christoph Andelfinger die Qualifizierungen, die die jungen Musiker im Unterstufenorchester in Ortenberg im Schwarzwald erreichten. Die „D1“-Ausbildung absolvierte Anne Weber, Lorena Frank und Julia Burth. „Das ist die Basis, um den Schritt zu den Aktiven machen zu können“, erklärte er die Bedeutung. Eine Stufe höher ist die „D2“-Ausbildung. „Da zeigen die Leute den Experten noch mal, was sie draufhaben und gehen nun in das Kreisverbandsjugendorchester“. Dazu gehören Philipp Maier als Jahrgangsbester, Luca Hafner, Max Schmid und Lorenz Faber.  Die Bedeutung dieser Ausbildungsstufen verdeutlichte er nochmals: „D1 ist Pflicht, etwa 40 Prozent davon machen dann vielleicht D2, wenige D3 und danach geht es in die Dirigenten-Ausbildung“.

 „Hervorragenden Erfolg“ bei Wertungsspielen

Weitere Erfolgserlebnisse hatten die neuen Vorsitzenden vor kurzem. Die erste offizielle Veranstaltung des neuen Vorsitzenden-Teams, das Julia Steurer, Markus Burth, Christoph Andelfinger und Felix Baier bildet, freute sich über den „hervorragenden Erfolg“ beim Wertungsspiel vor etwa zwei Wochen beim Kreismusikfest in Ablach. „Bisher haben wir Mittelstufe gespielt – nun haben wir zweimal mit „hervorragendem Erfolg“ abgeschlossen“, erinnerte sich Christoph Andelfinger stolz zurück. „Nun gingen wir den Schritt in die Oberstufe, also eine Kategorie höher und da haben wir mit „sehr gutem Erfolg“ abgeschlossen.“ Er lieferte gleich einen anschaulichen Vergleich mit dazu. „Beim Fußball wäre es von der Bezirksliga zur Landesliga.“ Die beiden Stücke, mit denen der Musikverein Ostrach antrat, war zuerst „Collage for Band“ von Tetsunosuke Kushida. „Es klingt asiatisch mit vielen fremden Klängen und ist nicht ganz gehörfällig, weshalb es zur Oberstufe gehört“, erklärte Felix Baier. Das zweite Stück war „Puszta“, welches aus vier ungarischen Tänzen entstanden ist. „Dieses Lied lebt von dem Temperament und den Soli in den verschiedenen Registern“, beschrieb er die nächste Herausforderung. „Es trägt die Lebendigkeit eines ungarischen Tanzes.“ Der große Erfolg sei den guten Probearbeiten des Dirigenten Paul Maier geschuldet. „Es war super, aber wir sind eine Laienkapelle. Doch weil es uns so Spaß gemacht hat, das zu spielen, werden wir es im Jahreskonzert aufgreifen und wer Freude daran hat, Oberstufen-Stücke zu hören, ist herzlich eingeladen“, verraten die beiden jetzt schon.

Adolf Kirsch (zweiter von links) genießt das Eichbühlfest unter den Bäumen im Freien und freut sich über die Musik der Jugendkapelle