„Die Sitzung ist jetzt echt der Hammer“

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Ostrach – Christoph Andelfinger, einer der vier Vorsitzenden des Musikvereins Ostrach, versuchte, seine Gefühle in Worte zu fassen. „Das geht gar nicht!“ So meldete sich der ehemalige Vorsitzender des Musikvereins Ostrach Hubert Halder zum Schlusswort der Jahreshauptversammlung, nachdem Stephanie Reischmann als Kassiererin ihr Amt niederlegte und sich kein Nachfolger finden ließ.

Er appellierte nochmals an die Bereitschaft der Musiker, sich das Amt des Kassierers zu teilen, um auf diese Weise leichter jemanden zu finden. „Dazu haben wir die Satzung geändert“, erinnerte er an die vorausschauenden Schritte des Vereins. Auch der Ehrenvorsitzende Otto Baier meldete sich zu Wort und nannte die laufende Veranstaltung „denkwürdige Sitzung“. Doch er lobte die neue Form des Vorstands-Teams und versicherte, dass es für sie „Neuland“ gewesen sei, was sich aber „gut bewährt“ habe. Nach 20 Jahren Amtszeit als Musiker-Chef legte im vergangenen Jahr Hubert Halder, zusammen mit seinem Vorstandskollegen Berthold Andelfinger, sein Amt nieder. Die beiden teilten sich bis dahin bereits den Vorsitz. Doch dieser wurde nochmals um weitere zwei Mitglieder erweitert. Der Musikverein wird seitdem von Julia Steurer, Christoph Andelfinger, Felix Baier und Markus Burth geführt. Diese Variante wurde von allen Seiten ebenfalls für das Amt des Kassierers angeboten, um die Arbeit für den einzelnen zu reduzieren. Trotz sämtlicher Hilfestellungen, Unterstützungsangeboten und direkter Ansprache, was für manche zur Konfrontation führte, ließ sich kein Mitglied finden, diesen Posten zu übernehmen. Entsprechend groß war die Enttäuschung – die Stimmung angespannt. Das Vierer-Team wird deshalb bis auf weiteres diese Aufgabe mitübernehmen. Gleichzeitig halten sie weiter Ausschau nach einem Mitglied, das die Bereitschaft signalisiert, in die Fußstapfen von Stephanie Reischmann zu treten.

Wesentlich einfacher gestaltete sich die Besetzung des Amtes des Schriftführers. Hier wurden Kerstin Falsner und Sonja Ermler für die nächsten zwei Jahre einstimmig bestätigt. Bei den Jugendleiterinnen gab es eine Veränderung. Anna Halder stellte nach sechs Jahren ihren Posten zur Verfügung, der nun von Max Schmid übernommen wurde. Damit bekam Isabell Steinhart wieder einen Kollegen an ihre Seite, der sich mit ihr zusammen um die Jugendkapelle kümmern wird. Durch das Erreichen der Volljährigkeit endete für Max Schmid seine Aufgabe als Jugendvertreter. Aber auch für ihn fand sich ein Nachfolger: Luca Hafner wird zukünftig die Interessen der Jugendlichen im Verein vertreten.

„Der Musikverein leistet große Arbeit für die Gemeinde – vor allem in der Jugendarbeit, aber auch im Kulturellen“ lobte der stellvertretende Bürgermeister Alfred Stecher. Dem gingen die Jahresberichte voraus, in denen die vielen Aktivitäten und Verpflichtungen des Vereins nochmals erwähnt wurden. Ein besonderes Highlight im abgelaufenen Jahr war ganz bestimmt das Wertungsspiel zum Kreismusikfest, bei dem die Musiker mit einem Gesamtergebnis von 85,7 Prozent abgeschlossen haben. „Das heißt, wir haben mit sehr gutem Erfolg daran teilgenommen“, erklärte Dirigent Paul Maier diese Bewertung. „Wir sind richtig stolz auf diese Leistung“ rühmte er das musikalische Können seines Orchesters. Auch während seines Rückblicks auf das Jahreskonzert fand er lobende Worte. Erstmals konnten die Zuschauer die Musiker auf der Bühne singen hören. „Und für „Siyahamba“ war die Begeisterung der Musiker so groß, dass es die Musik am 1. Weihnachtstag in der Kirche wiederholten wollte“, erzählte er. Und dennoch hatte er auch Kritikpunkte gefunden, was „Disziplin und solche Geschichten betrifft“. „Zu meinem Bedauern gibt es einige verantwortungslose Musiker, die unentschuldigt fehlen“, berichtete der Dirigent verärgert. „Ich habe immer über die Probekultur geredet und bestimmte Dinge muss man verstehen. Aber manche verstehen gar nichts“, schimpfte er. Dabei kritisierte er ebenfalls die Handynutzung währenddessen, die die Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen würde.

Wesentlich erfreulichere Nachrichten hatten die beiden Jugendleiterinnen zu verkünden. Sie nannten die Namen der erfolgreichen Teilnehmer an der „D1-Prüfung“. Dazu gehörten:

Julia Burth – Trompete

Lorena Frank – Trompete

Anne Weber – Horn

Philipp Weber – Klarinette

Lennie Hornstein – Schlagzeug

Jannik Müller Schlagzeug

Alle Prüflinge steigen nun in die aktive Kapelle auf. „Die nächste Stufe ist die „D2-Prüfung“ auf Schloss Ertenberg“, so die Jugendleiterin Anna Halder. Auch hier schickte der Musikverein Teilnehmer hin, und zwar:

Luca Hafner – Posaune

Lorenz Faber – Posaune

Max Schmid – Tuba

Philipp Maier – Schlagzeug

Mit ihren guten Nachrichten war sie damit aber noch nicht am Ende. „Philipp Maier war der Lehrgangsbeste und Luca Hafner hatte ebenfalls einen Notendurchschnitt von 1,0“. Und nun spielen alle im Kreisverbandsjugendorchester.