Große Enttäuschung für die Zunftmitglieder

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Ostrach – Zwar zeigte sich am Samstagabend das Riedungeheuer „Bauzemeck“ wieder einmal von seiner künstlerischen Vielfalt, doch manche Mitgliedern des Gastgebers suchten nach einem Weg, über die Enttäuschung der Besucherzahlen hinwegzukommen. Nicht einmal die Hälfte der Plätze in der Buchbühlhalle waren belegt. Entsprechend machten sich auch Gäste Sorgen und prophezeiten, dass es kein Wunder wäre, wenn irgendwann nichts mehr stattfinden würde, weil die Akteure keine Motivation mehr hätten. Zunftmeister Armin Wanschura zeigte zumindest für diesen Abend Zuversicht und begrüßte das Publikum mit den Worten: „Obwohl es anscheinend eine Fasnets-Müdigkeit gibt, machen wir uns trotzdem einen schönen Abend.“ Und die Zunftmitglieder präsentierten wieder ein vielseitiges und ausgefeiltes Programm mit vielen Sketchen und Tanzshows. Die Gäste honorierten die geleistete Arbeit mit viel Applaus, Jubel-Pfiffen und zahlreichen Zugabe-Wünschen.

Zunächst gehörte die Bühne dem Fanfarenzug, der den „Bauzemeck“, die „Hexen“, die „Blätzle“ und die „Seerosen“ herbeispielte. Nach diesem schwungvollen Auftakt und einem beeindruckenden Gesamtbild eroberten die „Seerosen“ das Parkett und luden ein zum Brauchtumstanz. Danach sorgten Emil Faber und Jakop Scheike als „Asterix und Obelix“ für die ersten Lacher. „Was ist das für ein Gerät, was hier so blöd im Weg rum steht“, fragte Obelix. „Heut koch ich nix, das nennt man wohl den Thermo-Mix“, antwortete ihm Asterix. Er setzte noch einen drauf: „Es freut sich auch der Ehemann, schau er sich dann die Rechnung an.“ Beide frotzelten über den Küchenhelfer weiter und sorgten damit für Heiterkeit. Für eine „kleine Überraschung“ sorgten anschließend die beiden „Bauze“ Maik Bilgram und Klaus Fischer, indem sie sich leicht bekleidet – nur mit einem Handtuch bedeckt – für ein Tänzchen auf die Bühne wagten. Gespannt fieberte das Publikum, einen Blick „hinter die Kulissen“ ergattern zu können. Zum Schluss ließen die beiden die „Hüllen“ fallen und sorgten für ein hemmungsloses Gelächter in der Halle. Völlig neu war es, dass das Zunftballett „Celebrations“ zu diesem Ball mit Gesang auf die Bühne trat. Ein bisschen Musical-Flair versprühten sie mit ansprechenden Posen und Hebefiguren. Nicht nur damit boten die Damen etwas fürs Auge, sondern auch mit ihren Kostümen und den kunstvollem Body-Painting. Die „Raupe Nimmersatt“ alias Moni Stark erklärte, sie nehme vor den Mund kein Blatt. Entsprechend beleuchtete sie das Dorfleben und nahm manche Begebenheiten aufs Korn. Flotte Tanzshows präsentierten die „Seerosen“, die „Blätzle“ und die Zunfträte. Sie zeigten sich farbenfroh und eingehüllt. Zu Pop, Walzer und Groove genoss das Publikum ein rhythmisches Farbspiel, was die Gäste zum Toben brachte, als Takte wie „Ice, Ice Baby“ anliefen und „Bohemian Rapsody“. Dirk Kernler und Armin Keller testeten die „Mitfahrbank“, wobei sie sich über politische und wirtschaftliche Ereignisse ihren Kopf zerbrachen.

Moderiert wurde der Abend von „Liese und Lotte“, keine anderen als Johannes Fularzcyk und Frank Greisle. Sie philosophierten über das Leben und erzählten sich von ihren Seitenhieben, die sie ertragen mussten. Einer ging „Liese“ besonders nach. Sie bewarb sich als Bürgerbus-Fahrerin, „aber es lief nicht so“. Ihrer Freundin „Lotte“ erzählte sie, dass sie dafür extra einen Begrüßungsspruch vorbereitet hätte: „Brauchst du beim Sitzen viel zu lange, fliegst du beim Bremsen durch den Gange.“ Manchen Gästen trieb „sie“ damit Tränen beim Lachen in die Augen. Anschließend raunte ein langanhaltendes „Oh“ durch die Halle, um Bedauern auszudrücken, weil sie doch ungeeignet wäre. Sie wusste sich dann schnell selbst zu trösten und verriet: „Andererseits ist es ganz gut so, denn ich kanns doch nicht brachen, wenn die Leut´ hinter mei´m Rücken reden!“.

Nach dem großen Finale auf der Bühne startete das „Sterntaler Duo“ und eröffnete den Tanzabend, der mit einer langen Polonaise durch die Halle begann. Anschließend wurde in ausgelassener Stimmung weitergefeiert.