Kaiserwetter für die Fischer

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Ostrach- Strahlend blauer Himmel, sommerliche Temperaturen und der Grill brutzelt. Doch diesmal werden keine Steaks und Würstchen aufgelegt, sondern Fisch. Es ist nämlich der Sportfischerverein Ostrachtal, der zu Tisch gebeten hat, weil er am Wochenende sein 10. Fischerfest feierte.

Am Sonntagmittag ist im Pfarrheim kaum mehr ein freier Platz zu finden. Auch die Außenbestuhlung ist voll besetzt. Hunderte kommen, um einmal das Tier aus dem Süßgewässer zu genießen: Forellenfilet im Bierteig oder Fischküchle. Einen Tag vorher gab es die Forelle geräuchert und im Service läuft alles wie am Schnürchen. Mit einem Lächeln auf den Lippen braten die Mitglieder des Vereins ihre Delikatesse und freuen sich, wenn es den Gästen geschmeckt hat.

Die Vielfalt in den heimischen Gewässern ist üppig. „Es gibt hier alles in unseren Seen: vom Aal bis Zander, über Wels, Döbel, Saibling, Barsch, Hecht, Krebs, Karpfen, Forelle“, beschreiben Günter Laux und Berthold Frank die Lage ums Haus rum. Diese Fische gibt es in den Seen, aber auch in der Ostrach. Eines Tages entstand die Idee, ein Fischerfest zu organisieren. Der Ursprung lag darin, „dass die Leute mit dem Angelverein in Kontakt kommen und einmal etwas Fisch verkosten können“, erzählen die beiden.

Seit 25 Jahren ist Ludwig Rundler in der Vorstandschaft tätig, vor drei Jahren übernahm er den Vorsitz. Er kennt sein Handwerk aus dem „ff“ und nimmt die Fischerprüfung ab. Unter den 235 aktiven Mitgliedern sind 15 Jugendliche. Um die kümmert sich seine Frau Lucia seit vielen Jahren als Jugendleiterin. Sie stellte fest, dass sich doch mehr Jungs für diesen Sport interessieren und Mädchen eher selten sind. Beginnen können die Kleinen ab dem 10. Lebensjahr. „Dann gehen sie mit und werden angeleitet“, erzählt sie. „Ab 16 Jahre dürfen sie alleine fischen.“ Dabei erinnern sich Günter Laux und Berthold Frank an die spannende Stimmung, „wenn ein Fisch anbeißt“. Es ist allerdings nicht so, dass man den Fisch, nachdem er an der Angel hängt, wieder ins Wassre zurückgeworden werden kann. „Wenn der Fisch das Mindestmaß hat, musss er verwertet werden“, informieren die beiden Angler.

Die Saison beginnt mit dem Anfischen. Das Jahr über verteilt gibt es Arbeitseinsätze mit den Jugendlichen, Wertungsfischen und auch sonst allerlei zu tun. „Die Angelprüfung kann ab 16 Jahre abgelegt werden, wenn 30 Pflichtstunden erfüllt sind“, so die Mitglieder. Diese findet zweimal im Jahr statt.

Damit das Gleichgewicht erhalten bleibt, darf auch nur eine bestimmte Anzahl von Anglern an den See. Familie Rundler und weitere Fisch-Begeisterte des Vereins sind nahezu jedes zweite Wochenende zum Fischen unterwegs. Dabei genießen sie es, andere Seen kennenzulernen oder eben auch einmal in Flüssen wie der Donau und der Ostrach zu angeln. Größten Wert legen sie bei allem, was sie tun, auf Naturschutz. „Den machen wir auch, denn wir sind als Naturschutz-Verein eingetragen“, betont der Vorsitzende Ludwig Rundler.