Ostrach – Die Tanzfläche war voll und das Publikum sang kräftig mit zu den Liedern der „Lechner Buam“ und den Hospach-Brüdern aus Inneringen, die sich als Tanzkapelle „Tamburin“ mit Sängerin Heidi schon vor Jahrzehnten einen Namen gemacht haben. Damit war es wieder so weit: Der Fanclub der Volksmusik, geleitet von Klara Mahlenbrey, feierte wieder sein alljährliches Treffen.
Bei Einheimischen wird dieses Ereignis inzwischen schon liebevoll „Klara-Fest“ genannt. Die engagierte Rentnerin frönt ihrer Leidenschaft für die Volksmusik und feiert nun zum 27. Mal das Fanclub-Treffen der „Kastelruther Spatzen“ und der Tanzkapelle „Tamburin“. Diesmal konnte sie die „Lechner Buam“ als besonderes „Bonbon“ für ihre Gäste gewinnen. Die fünf Niederösterreicher Hubert, Willi, Siegi, Reini und Poldi haben sich die handgemachte Oberkrainermusik zum Markenzeichen gemacht und leben das Motto „absolut live“. Das brachte ihnen viele TV-Auftritte ein, ob im Musikantenstadt, den Melodien der Berge oder bei Marianne & Michael und nicht zuletzt die höchste Auszeichnung in diesem Bereich. Vor drei Jahren wurde das Ensemble mit dem „Oberkrainer-Award 2014“ ausgezeichnet. Der „Lechner Bua“ Poldi ist nun seit 34 Jahren dabei. „Die Besetzung in der Form gibt es nun schon 26 Jahre“, erzählt er über die Kapelle. Sie verstünden sich gut, erwähnte er und holte etwas aus. „Wir sind nun schon seit drei Tagen unterwegs: erst in Tirol, dann in der Nähe von Kempten und nun in Ostrach.“ Es habe gepasst, weil sie schon in der Nähe waren. Und er spürt auch in Oberschwaben: „Unsere Musik kommt an“, sagt er, nachdem er die Stimmung erlebte und die vielen Jubel-Rufe hören konnte. Zum Repertoire gehört alles, was die Liebhaber der Volksmusik gerne hören wollen, aber auch eigene Stücke. Auf die Frage, wie so ein Lied komponiert wird, antwortete Poldi, „man braucht viel Liebe zur Volksmusik und Talent“. Sein persönliches Lieblingslied sind die „Goldenen Oberkrainer Klänge“, verriet er. Nach lauten Zugabe-Rufen gaben es die „Lechner Buam“ als Abschiedslied noch zum Besten, bevor sie dann abends ihre siebenstündige Heimreise antraten.
Klara Mahlenbrey war überwältigt vom großen Ansturm. Sie lud ihren Fanclub per Brief und E-Mail ein und wusste nicht, wie viele Personen dann tatsächlich kommen würden. Umso größer war das Erstaunen, als am Vormittag über 350 Liebhaber der Volksmusik die Halle erreichten. Kein Weg war zu weit. Die Fans nahmen den Weg vom Neckar auf sich, andere fuhren aus Österreich los und viele kamen vom Bodensee und aus Laupheim. „Die Bedienungen der ARGE mussten schlagartig einer großen Menschenmenge gerecht werden“, so die Organisatorin. „Es musste nachbestuhlt werden, aber sie haben es alles gut gemeistert. Es sind gute Bedienungen“, lobt sie. Nachdem wahlweise Bratwürste, Schnitzel oder gefüllter Saumagen zum Mittagessen gereicht wurde, schwangen sie das Tanzbein. Um 12.30 Uhr kamen die ersten Oberkrainer-Takte der „Lechner Buam“ von der Bühne und es wurde keine Gelegenheit mehr ausgelassen. Dazwischen umrahmte immer wieder „Tamburin“ das Programm und begeisterte ebenfalls. Gemütlich ließen die Volksmusikfreude den Tag ausklingen und fuhren nach einem eindrucksvollen Tag in Ostrach mit vielen Erinnerungen wieder nach Hause.