„MeinRat“ von Pfarrer Meinrad Huber – Ostern

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 „April, April!“  Schon in den April geschickt worden? Die Schnürsenkel, die offen sind, der Fleck auf dem Hemd… Kleine Streiche und falsche Informationen, die uns daran erinnern, „o je, heute ist 1. April“. Woher der Brauch kommt? Ich habe nachgelesen, die alten Germanen kannten den „April-Narren“. Er soll den machtlos gewordenen Winter versinnbildlichen und endlich verschwinden. Hoffen wir es. Den Winter in den April schicken, weit weg!!! Kein Aprilscherz, es ist Ostern!!! Auch der Ostersonntag hat seine Bräuche. Und damit meine ich nicht die Ostereier, Eier, die man der Fastenzeit wegen nicht mehr verzehren durfte und jetzt in Überfülle hatte. Auch nicht die Osterhasen, Symbol der Fruchtbarkeit, für Leben. Viermal im Jahr bekommt die Häsin Junge. Ich denke an das Osterlachen (Risus Paschalis). Der Pfarrer musste an Ostern die Gemeinde zum Lachen bringen, Osterfreude. Wie geht das? Durch einen Witz. Kein Witz! Der Pfarrer erzählte am Ende der Messe einen Witz, nicht immer Stubenrein. Nicht nur den Protestanten war das ein Dorn im Auge. Immer mehr verschwanden dann die Osterwitze. Geblieben ist Ostern, die Freude am Leben. Wenn ich in die Welt hineinschaue und da muss ich nicht weit schauen, nur ins Ostrachtal, dann spüre ich schon, wie schwer es ist vom Leben, von Auferstehung und Freude zu erzählen. Anders am Gründonnerstag vergangene Woche. Vom Dienen zu reden und Jesus als Beispiel zu nennen, wie er den Jüngern die Füße gewaschen hat. Oder der Karfreitag, an dem mit dem Tod gerungen wird, durch Krieg, Krankheit, Katastrophen. Ostern? Und dann noch „Frohe Ostern!“ Die Italiener wünschen sich an diesem Ostertag „buona pasqua !“  „Frohe Ostern!“  Zur Erinnerung, unsere christliche Tradition kommt aus der jüdischen. Jesus erinnert sich im Abendmahlsaal an ein Ereignis vor seiner Zeit, die Befreiung des Volkes Israel zur Zeit des Moses aus der Gefangenschaft Ägyptens. Das Pessachfest, oder Pas-chafest hat unserem Fest sozusagen den Namen gegeben, zumindest den Italienern. Frohe Ostern heißt sozusagen, ein befreites, glückliches, erfülltes Leben. Nicht erst im Himmel, sondern hier und heute. Und dann auch, wenn das Leben zu Ende geht, auch dann ein erfülltes, glückliches Leben. Kein (Oster)-Witz!! Dafür steht Jesus ein. Und so schicke ich Sie heute alle gerne in den April, ins Leben. Frohe Ostern!!!