Aufgepasst am Palmsonntag!!! Die Uhr wurde umgestellt – eine Stunde vor!!! Und: Wer an diesem Sonntag als letzter aufsteht, ist der „Palmesel.“Wer als letzter die Kirche verlässt, ist der „Palmesel“, heißt es in anderen Regionen. So geschehen, dem verstorbenen Bischof von Mainz Kardinal Karl Lehmann in seiner Kindheit in Tafertsweiler, weil die Palmstange zu groß war. Ich liebe diese Woche. Sie ist voll von Bräuchen und Riten. Die Rätsche zum Beispiel, die ab Donnerstag die Glocken ersetzen, denn die seien auf dem Weg nach Rom. Richtig ist, der Trauer wegen (Karwoche – Karfreitag – Karsamstag – Kar = Trauer) läuten die Glocken erst wieder an Ostern. Mancher Nachbar und manche Nachbarin von Kirchen( -glocken) wird sich freuen. Palmsonntag. Jesus zieht vom Ölberg in die Stadt Jerusalem ein, ein herrlicher Blick in die Stadt. Die Menschen feiern ihn wie einen König, der er nicht sein will. Vieles wird in ihn hineinprojiziert an Hoffnungen und Wünschen. Hätten sie nur auf ein Requisit geachtet. Nicht auf einem Pferd reitet er ein, auf einem Esel!! Und weil er später bei den gottesdienstlichen Prozessionen immer wieder stehen blieb, das ganze verzögerte, ersetzte man ihn durch einen Holzesel. Verspätungen, zu spät, der letzte, der kommt, aufsteht. Daher der Palmesel. Sich deshalb grün ärgern? Daher hat der „Gründonnerstag“ nicht seinen Namen. Greinen bedeutet weinen. Es ist zum Heulen, Flennen, wenn man an den Abschied Jesu denkt im Abendmahlsaal, wie ihn die Jünger im Garten Getsemani verlassen, im Stich gelassen haben. Und noch schlimmer der Karfreitag, als ihn die Menschen haben hängen lassen, der so viel Gutes für die Menschen getan hat. Ostern aber sagt uns, Gott hat ihn nicht hängen lassen. Am dritten Tag ist das Grab leer!!! Drei Tage? Feiern die Christen nicht am Tag darauf schon die Osternacht? Die Juden beginnen den Tag am Abend. Der erste Tag ist der Tag der Kreuzigung, am Karfreitag. Am Abend beginnt der 2. Tag, am Samstagabend der 3. Tag. Eine interessante Woche also. Eine Woche, die voll von Bräuchen ist, aber auch voll Hoffnung. Gerade für Menschen, die das durchmachen müssen, was Jesus widerfährt, Freude, Jubel („Hosianna!!) Trauer; Schmerz („Kreuzige ihn!!); Einsamkeit, Krankheit, Verrat, Verlust, Abschied, Tod,….Krieg,….Eine Zeit aber auch der Hoffnung. Frühling, Leben, Liebe, Auferstehung!!! Und wenn sie es dann doch sind, ich meine der „Palmesel“, nehmen Sie es locker. Er hat Jesus getragen. Und das braucht es heute auch: Menschen, die Jesus zu den Menschen bringen, durch ihr Wort und Beispiel.