„MeinRat“ von Pfarrer Meinrad Huber – „Pastoral 2030“

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Pastoral 2030. Das Thema dieser Tage und auch Thema auf Zukunft. Erzbischof Stephan Burger traf sich Freitag und Samstag mit der Diözesanen Pastoralkonferenz. Wo stehen wir im Jahr 2030. Dahinter verbirgt sich auch die Frage, wie viele Priester und Hauptamtliche werden wir zur Verfügung haben, die Weitergabe des Glaubens zu garantieren. Auch die Frage, welche finanzielle Mittel wir dann noch zur Verfügung haben. 1.877.977 Katholikinnen und Katholiken im Bistum  leben in 224 Seelsorgeeinheiten. Das Dekanat Sigmaringen – Messkirch umfasst 11 Seelsorgeeinheiten, ca. 65.000 Katholiken. Die Seelsorgeeinheit Ostrachtal besteht aus 7 ehemaligen Pfarreien, ungefähr, 4300 Katholiken. Bis ins Jahr 2030 soll es nur noch 40 Seelsorgeinheiten in der Erzdiözese Freiburg geben. Wie viele in unserem Dekanat? Im Bibeltext des Sonntags Lk. 6,17.20-26 lese ich „Jesus richtete seinen Blick auf die Jünger….“ Ist es heute schon schwer, wirklich Seelsorger zu sein, den Menschen „gerecht“ zu werden. Wie dann 2030? Mir fällt die Verwaltung nicht leicht, umso dankbarer bin ich um die tatkräftige Unterstützung aus dem PGR, aus dem Vorstand. Ich frage mich manchmal schon, für was ich geweiht wurde. Müsste es nicht heißen, für wen ich geweiht wurde?  Strukturen sind wichtig, das weiß ich!! Sonst funktioniert es auch nicht in der Familie. Aber auch dort hat sich gravierendes verändert. Nicht immer zum Vorteil. Die Rolle der Frau ist Gott sei Dank eine andere, als noch vor 50 Jahren. Ebenso die Rolle des Mannes, wenn ich an Familie danke. Eine Mutter kann man in der Familie nicht ersetzen, ebenso wenig den Vater. Warum bedenkt man nicht neu, zb. die Zulassungsbestimmungen zum Priesteramt. Die denke an die sogenannten Viri probati, die befähigten Männer, die die Sakramente spenden könnten,…. Oder den Diakonen in der Begleitung der Kranken die Erlaubnis zu erteilen das  Sakrament der Krankensalbung zu spenden. Oder Frauen zu Diakoninnen zu weihen,…. Laien, die Wirtschaft studiert haben, decken dieses Feld der Gemeindearbeit ab, in der Gestalt eines Geschäftsführers. Wir können nicht warten, bis wir so weit sind!!! „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.“ So heißt ein Sprichwort. Ein anderes Wort ist mir wichtiger: Jede Zeit ist Gottes Zeit. Auch in unserer Zeit spricht sich Gott aus. Sind wir mutig genug? Wir sollen in einen Dialog treten, so der Bischof. Gut und recht. Aber ebenso sollten wir in einen Dialog treten mit Gott. In einen Dialog treten vor Ort. Was brauchen wir vor Ort. Wozu bedarf es einer Weihe, wozu die Menschenerfahrung, den Menschenverstand, das Charisma. Reden im Blick auf die Zukunft allein wird nicht genügen. Es braucht mutige Schritte nach vorne, gemeinsam, mit Gott.  

Pfarrer Meinrad Huber Ostrach