Mit den Chorleitern treffe ich mich, zwecks Termine einmal im Jahr. Schon wieder ein Monat vorbei!!!, denke ich. Das erste Patrozinium haben wir auch schon gefeiert. Am vergangenen Sonntag in Burgweiler St. Blasius. Die Legende berichtet, er war Arzt und machte keine Unterschiede zwischen Christen und Nichtchristen, keine Unterschiede zwischen Arm und Reich. „Toleranz“ nennt man das heute. Weil er so war, wie er war, wurde er nach Wille des Volkes Bischof. Das waren noch Zeiten; vom Volk gewählt! Nur wurde er zur falschen Zeit Bischof, er wurde nämlich seines Glaubens wegen ermordet, Märtyrer. Das mit der falschen Zeit war nicht so ganz ernst gemeint. Denn auch heute werden Menschen ihres Glaubens wegen verfolgt und diskriminiert. Drauf verweist immer wieder der Papst. Franziskus ist gerade in den vereinigten Emiraten und besucht dort die Christen. An die Ränder geht er und stärkt dort die Menschen, die sich zu Christus bekennen. Er betont die Religionsfreiheit und mahnt dabei auch, Gott nicht zu missbrauchen: „Keine Kriege im Namen Gottes!!“ Wir können unseren Glauben bekennen, ohne Gefahr zu laufen, verfolgt zu werden. Am Blasiustag empfangen die Menschen den Segen in einer besonderen Form. Der Priester oder Diakon hält zwei gekreuzte brennende Kerzen in den Händen und bittet um Segen für die Menschen. Gott möge sie bewahren vor Halskrankheit und allem Bösen. Ich ergänze immer wieder, dass wir keinen dicken Hals bekommen mögen, vor Ärger, den andere uns machen oder wir ihnen. Der Segen mahnt mich aber auch, selbst Bekenntnis abzulegen für Christus, mit Worten und mit dem Mund. Ich soll Segen empfangen und selbst zum Segen werden. Blasius. Er war Arzt und er war Bischof. Dafür musste er mit dem Leben bezahlen. Noch einmal, wir müssen nicht mehr mit dem Leben bezahlen. Es braucht aber auch bei uns Mut mich zum Glauben zu bekennen. Am Sonntag zum Beispiel zur Messe zu gehen. „Sonntagspflicht“ nennt man das. Die Narren sprechen auch von der Sonntagspflicht, jeden Sonntag, da zu sein, bis Aschermittwoch. Denen wünsche ich eine glückselige Fasnet, keinen dicken Hals, Gesundheit, viel Freude, die ansteckend wirkt, wie es der Glaube auch tun sollte!!
Pfarrer Meinrad Huber, Ostrach