Saisonstart mit einer gelungenen Premiere

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Ostrach-Burgweiler – Die Gäste, die die Riedhalle am Samstagabend nahezu restlos füllten, waren sich nach der Vorstellung der Theatergruppe einig: „Das habt ihr wieder gut gemacht!“, lobten sie die Schauspieler. Vorher wischten sie sich die Tränen aus den Augen bei der humorvollen Darbietung von „Omas Himmelfahrt und zurück“ – ein kurzweiliges Lustspiel in drei Akten von Franz Rieder. Und die Schauspieler waren erleichtert nach der durch und durch gelungenen Premiere.

Die Kirchenglocken läuteten und eine illustere Hochzeitsgesellschaft stürmte durchs Publikum, um die Eheschließung von Berti und Gerti Mauserer, dargestellt von Jürgen Wolfensberger und Rebekka Rothmund, zu feiern. Berti lud dazu Oma und Opa Mauserer aus Ostpreußen ein (Petra Huber und Ralf Brodmann), die seine Eltern Toni und Anna Mauserer alias Hubert Zoll und Regina Sautter seit ihrer Eheschließung nicht mehr gesehen hatten. Daher konnte keiner ahnen, dass sich die beiden für ihren Seelentrost nur allzu gerne dem Wodka widmeten. Ständig angetrunken und mit dementsprechender Hemmungslosigkeit lassen sie kaum eine peinliche Situation aus. Als Gertis Eltern Hartmut und Kamilla Auerberger (Hubert und Sabine Rothmund) als Übernachtungsgäste mit ins neue Zuhause kommen, weil sie ihren Haustürschlüssel nicht mehr finden, nimmt das Chaos seinen Lauf.

Opa Mauserer zeigt sich ganz entzückt von der Wahl seines Enkels. Dessen Braut regt ihn zum Philosophieren an. „Die Liebe und der Suff reiben den Menschen uff“, dichtet er, um seine langjährige Erfahrung in Sachen Ehe zum Ausdruck zu bringen. Dabei blickte er auf seine vielen Frauen von früher zurück, während Hartmut seine liebe Not hat, die Avancen der schwerverliebten Oma abzuwehren. Sie hat sich nämlich fest in den Kopf gesetzt, sich scheiden zu lassen, um Hartmut heiraten zu können. Doch der hat das Problem, dass genau an diesem Tag seine Frau nach der Trennung wieder zurückkam. „Der hat mich verdient“, verkündet Kamilla voller Überzeugung ihre Entscheidung und zählt sein Sündenregister auf. Während sie ihr Leid klagt und sich als „unverstandene Frau“ fühlt, schüttelt Hartmut den Kopf und stellt resigniert fest, dass auch er kein Glück mit den Frauen habe. „Die erste ist gestorben und die zweite ist geblieben“, erzählt er seine Lebensgeschichte. Nach vielen Verstrickungen und Espakaden verstirbt allerdings die Oma. Opa Mauserer ist darüber nicht wenig glücklich und reimt bereits den Spruch auf dem Grabstein. „Hier liegt – dem Herrgott sei‘s gedankt, ein Weibsbild, die tagein tagaus gezankt.“ Hartmut ist davon total begeistert und will auch für seine Kamilla diese Worte eines Tages auf ihrem Grabstein sehen. Doch bis dahin wird ihre Liebe auf eine harte Probe gestellt und beide erfahren, dass sie das zu schätzen wissen, was sie am anderen haben, während der Opa noch eine böse Überraschung erleben soll.

Liebhaber der Mimik-Künstler der Theatergruppe unter der Leitung von Luci Käding kommen voll auf ihre Kosten. Die Laienschauspieler bringen immer wieder das Publikum zum Lachen und ernten sogar Zwischenapplaus für besonders gelungene Szenen. Noch vor der Vorstellung trat die Jugendgruppe auf die Bühne und sprach die Ansage, um die Gäste einzustimmen. Mona Bauknecht, Vanja Brodmann, Luisa Muffler, Nina und Lara Seitz trafen zusammen mit Felix Sautter die Hochzeitsvorbereitungen. Der „Hahn im Korb“ wusste bereits in seinem jungen Alter schon ganz genau, was alles „typisch Frau“ sei. Bis er daran erinnert wurde, dass er den Brautstrauß hätte besorgen sollen.

„Es war schwer, für die Besetzung das passende Stück zu finden“, schildert Sabine Rothmund die Anfangsschwierigkeiten. Erst im August stießen sie auf das Drehbuch und wussten, dass die Zeit immer knapper wird. „Frau Käding hat das daraus gemacht“, fährt sie fort, denn das Stück hatte es wohl in sich. „Es war viel aufgeregter und lauter gewesen, aber wir wollten es ruhiger“, beschreibt die Schauspielerin das Original. „Diesmal dauerte es auch länger, bis jeder in seine Rolle fand.“. Aber zum Schluss stellt auch sie fest: „Es ist viel, viel besser geworden, wie wir das gedacht haben.“ Sabine Rothmund freut sich über die gelungene Aufführung und informiert, dass der Samstagabend am nächsten Wochenende bereits ausverkauft ist. Am Freitagabend seien noch Plätze frei.