Viel Nass und mindestens genauso viel Spaß

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Ostrach-Tafertsweiler – Trotz des Dauerregens am ersten Festtag ließen sich die Tafertsweiler nicht beirren. Sie feierten in ausgelassener Stimmung ihr Dorffest und gaben der Jugend mit dem Singer-Songwriter Festival zum zweiten Mal eine Bühne. „Es hat geschüttet, aber es war toll“, zog der Vorsitzende des Jugendchors Regenbogen Franz Kerle Resümee. Gemeinsam mit der Dorfgemeinschaft organisierten sie das Fest-Wochenende, was am Sonntag in eine Dorfhockete mit Musik mündete. Der Chef des Jugendchors bedauerte: „Die Besucherzahlen waren nicht so hoch, aber die Stimmung war total gut“. Mit etwa 150 Gästen feierten sie ihr Festival und improvisierten trockene Plätze. Schnell wurde ein weiteres Zelt aufgebaut, indem sich die Musikfreunde während der Konzerte aufhalten konnten. So war auch den „Jungs aus Ostrach, die im vergangenen Jahr schon gesungen und gerappt haben“ auf der „offenen Bühne“ ab 15 Uhr am Samstag der Applaus sicher. Eine ungewöhnliche Performance war sicherlich der Country-Act des fast 90 Jahre alten Fritz Rauchs zusammen mit seinem Sohn Frieder Rauch. Mit der Gitarre sangen sie ein Sommerlied, um dem nicht endenden wollenden Regen zu trotzen. Die Debütantinnen „Anna und Fiona“ sangen Liebeslieder im Folksong-Style. Das Besondere daran war, dass sie aus Fionas Feder stammten. Der Singer-Songwriter Tommy Haug aus Großschönach riss als Drummer die Leute mit seinem Glockenspiel mit und „Moazy ist ein richtig guter, junger Rapper“, lobte Franz Kerle. „EXTRA LARGE spielte eine Stunde, wogegen die anderen etwa 30 Minuten auf der Bühne zu sehen waren“, so der Organisator des Festivals. „Sie stellten viel von ihrem neuen Album vor und das exklusiv in Tafertsweiler.“ Das kam an oder wie die Jugend heute sagen würde: „Läuft!“. Den Schlussakt am Samstag hatte „Manarun“ mit Reggae, Hiphop und Ska. „Da ging es richtig ab, deshalb spielten sie auch länger“, freute er sich.

Dorfhockete mit musikalischen Mix am Sonntag

Der Sonntag begann mit einem Gottesdienst und einem Frühschoppen, der von den Friedbergern  Musikanten begleitet wurde. Dann warteten alle auf „Blaeck Sheep“ Wolfgang Müller. Unter dem Motto „die Band kommt hoim“ blickte er auf die Zeit zurück. „Nach 37 Jahren trifft sich die Jugendband von damals wieder“, eröffnete er. „Seit 30 Jahren bin ich weg von dahoim, seit 30 Jahren sagen viele, hier sei´s noch schöner.“ Mit dem „Güllabumpa-Dichtungs-Blues“ beschrieb er das harte Leben eines Jugendlichen auf dem Land. „Der Treffpunkt war die Miste-Mauer.“ Wolfgang Müller gab Einblicke in das Leben von damals, wie er mit seinen Kumpels „Cowboy und Indianer“ spielte. Einen Impuls gab er mit auf den Weg, indem er die Leute ermutigte, nicht aufzuhören, ihre Geschichten zu erzählen, „denn davon lebt der Ort“. Dazu griff er die Ereignisse der verloren gegangenen Melchior-Figur auf und einer Postkarten-Aktion, die dem ganzen folgte. „Das ist eine Geschichte, die das Tafertsweiler Leben geschrieben hat“, erzählte er RegiOnline. nach seinem Auftritt. Zum Schluss sang er mit der Festgemeinde zusammen das „Tafertsweiler Lied, das bei dieser Gelegenheit zur Aufführung kam“, so der Comedian. „Es war toll und Sie haben den Nerv der Bevölkerung getroffen“, lobte anschließend Karl König, der, wie einige andere, seinen Dank für die Comedy-Einlage persönlich ausdrückte.

„Nachdem vorhin die Sonne rauskam, kamen auch die Besucher“, freute sich Johannes Wörtler, Vorsitzender der Dorfgemeinschaft. Sie genossen das Mittagessen im Freien und verweilten zum Teil weiter bis zu Kaffee und Kuchen. Dazwischen eröffnete der Gastgeber, der Jugendchor Regenbogen, musikalisch den Nachmittag und gab anschließend die Bühne frei für Chiara Laux. Die Bad Saulgauer „Rockröhre“, wie sie inzwischen genannt wird, sprang ein für den Singer-Songwriter Michel Stirner, der kurzfristig absagen musste. Mit ihrer rauchigen Stimme begeisterte sie ihre jungen Zuhörer. Das Fest verlief weiter mit  viel Spaß und Freude, die die Veranstalter fürs nächste Mal motivierte. „Vielleicht haben wir dann mehr Glück mit dem Wetter, aber wir bleiben dran“ waren sich Johannes Wörtler und Franz Kerle einig. 

 

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