Jahrgang 1934 feierte sein 83er-Fest

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Ostrach – Der Jahrgang 1934 feierte erneut sein jährliches Treffen und verbrachte einen unbeschwerten Tag in der Gemeinschaft. Zwar feierten die 83-jährigen kein Jubiläum, aber Grund zum Jubeln hatten sie allemal. Seit ihrem 50. Geburtstag treffen sich die ehemaligen Schulkameraden regelmäßig und freuen sich jedes Mal über ein Wiedersehen.

Adolf Kirsch hatte 1984 die Idee dazu und verfasste für jeden eine handgeschriebene Einladung mit dem Text: „Vieles auf der Welt hat die Krisen nicht überstanden, ist zerbrochen und vergangen. Mancher Sturm ist über uns hinweggefegt, ohne uns zu schaden. Ist es deshalb nicht angebracht ein Tag der Besinnung und Freude zu begehen?“ Das sahen wohl alle so, denn es fand sich anschließend eine große Gesellschaft ein, die sich wiedersehen wollte. Selbst ehemalige Ostracher, die in den hohen Norden gezogen sind, kamen zu diesem Ereignis, um verstorbenen Mitschülern zu gedenken und ein Fest des Dankes und der Freude zu feiern. Während das Jahrgangstreffen damals noch in Zehner-Schritten stattfand, also zum 50., 60. und 70. Geburtstag, entstand der Wunsch, das nächste Wiedersehen schon zum 75. Jubiläum zu arrangieren. Und seitdem findet es jährlich statt.

Während früher dieses Treffen mit einem Festprogramm übers Wochenende ging, findet es heutzutage unter der Woche statt. Eine Gruppe von über 20 Personen traf sich zum gemeinsamen Mittagessen, was seit einigen Jahren im „Hirschen“ eingenommen wird. Danach zogen sie weiter zu Kaffee und Kuchen in die Begegnungsstätte im Elisabethenhaus. Wer dann noch Lust hatte, ging mit auf einen „Absacker“ zu Kirschs. „Wir haben mit 40 Personen damals angefangen zu feiern“, erzählte der Initiator und Organisator. „Eine Person kam nicht, aber sie hat von Berlin aus angerufen und versprach, zum 85. Treffen wieder dabei zu sein.“ Dafür freute er sich über seinen Klassenkameraden aus Freiburg, der den Weg nicht gescheut hat und darüber, dass „dieses Jahr niemand gestorben ist.“

Vergnügt über das angenehme Treffen, blickte Adolf Kirsch auf die Schulzeit zurück und plauderte etwas aus dem Nähkästchen. „Wir sind 1939 in die Schule gekommen und hatten alle sechs Wochen einen anderen Lehrer“, fing er an. „Lehrer Störk hatten wir zur Einschulung, aber der wurde kurz drauf einberufen.“ Er winkte ab und schüttelte mit dem Kopf. „So ging es weiter, ständig ein anderer Lehrer. Bei Lehrer Teufel sind wir aus der Schule gekommen, aber gelernt haben wir nichts, erst in der Gewerbeschule in Sigmaringen.“ Dabei betonte er, wie schwierig die Schulzeit während des Krieges gewesen sei. Wesentlich fröhlicher betonte er dann: „Wir sind mit dem Fahrrad gefahren bei Wind und Wetter. Der Bus kostete 1,90 und das haben wir uns gespart“, lachte er.

Bis in den späten Abend genossen manche das Wiedersehen und freuen sich schon auf das nächste Mal.

 

   

Gemeinsam verbringen die Jahrgänger von 1934 den Tag in Freude und Dankbarkeit. In der Mitte stehend ist der Organisator und Initiator Adolf Kirsch

Mit diesem handgeschriebenen Einladungsschreiben erreichte Adolf Kirsch 1984 alle Klassenkameraden, um ein regelmäßiges Treffen ins Leben zu rufen

Von Adolf Kirsch gebastelt und gemalt: die frühere Schulausstattung der Jahrgänger von 1934

Eine bleibende Erinnerung: das Kindergartenbild der Jahrgänger von 1934. Der Organisator des Jahrgangs-Treffen Adolf Kirsch ist in der ersten Reihe der Dritte von links