Chor-Feuerwerk endete mit Brillant-Feuerwerk

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Ostrach – Mehrere Wellen durchströmten am Samstagabend die Zuschauertribüne. Manchmal war es die Laola-Welle, aber hauptsächlich lösten die Besucher eine Welle der Begeisterung aus. Sie geizten keineswegs mit „Bravo“- und weiteren Jubelrufen, applaudierten überwältigt und riefen nach Zugaben, während die knapp 700 Zuhörer fasziniert der Chorserenade auf dem Museumsplatz lauschten.

Nach den fünf Theateraufführungen des humorvollen Räuberspektakels „Wenn der Schwarze Vere kommt…“ unter freiem Himmel, setzte die Chorserenade mit „Räuber, Liebe, Feuerzauber“ den musikalischen Schlusspunkt der Tage „Dreiländereck in Räuberhand“. Über 500 Sängerinnen und Sänger der 24 mitwirkenden Chöre des Oberschwäbischen Chorverbands brillierten mit ihren Talenten und um in dieser Stimmung zu bleiben, wurden die Festtage mit einem Brillantfeuerwerk mit Musik beendet.

Schon nach der Ankündigung des Moderators Wolfgang Müller aus Tafertsweiler, der sich als „Bläck Sheep“ passend zum „Schwarzen Vere“ fand, erhielten die fünf zusammengesetzten Kinderchöre aus Bolster, Ostrach, Reichenbach, Bad Saulgau und Marbach bereits kräftigen Applaus. Doch als die Zuschauer die Performance verfolgten, waren sie völlig entzückt. Die Kleinen sangen mit Gestik und Mimik und betonten energisch verschiedene Textpassagen im Räuberlied. Sie eroberten Herzen im Sturm und ernteten umgehend fordernde Zugabe-Rufe.

Klassisch wurde es mit der Chorgemeinschaft Haid, dem Liederkranz Königseggwald und dem Liederkranz Marbach. Sie beschwingten das Theater-Dorf mit Melodien von Mozart und ernteten von den Damen ein erfreutes „oh“, als die ersten Takte des „Brautchors“ aus Richard Wagners „Lohengrin“ zu hören waren. Mit einem Stück ungarischer Peperoni in der Backentasche, welches man sich langsam auf der Zunge zergehen lassen solle, verglich der Moderator das Violin-Solo des Geigenspielers Maurizio Ruoff. Er hat nicht übertrieben. Gespannte Stille herrschte im Publikum. Dann kam es: scharf gespielte, feurige Töne in einer atemberaubenden Geschwindigkeit und höchster Präzision gab der Solist, der von Matthias Schmidt am Piano begleitet wurde, mit dem ungarischen „Csardas“ zum Besten. Die Zuschauer jubelten.

Auch die weiteren Chöre bereiteten den Gästen Freude. Es wurde geklatscht, geschwungen und mitgesungen. Das spürte ebenso der Organisator und Chorverbands-Vorsitzender Eugen Kienzler. Er dankte abschließend allen Mitwirkenden und Bürgermeister Christoph Schulz für die Plattform. Dieser erklärte anfangs das Zustandekommen des Abends: „Nachdem wir die Bühne hatten, ging ich auf Franz Kerle zu, um etwas für die Jugend zu machen“. Der Bürgermeister witzelte: „Wenn ich ins Publikum schaue, sehe ich die reifere Jugend“. Franz Kerle sei dann mit Eugen Kienzle auf ihn zugekommen und er erinnerte sich schnell an die Chornacht in Königseggwald einige Jahre vorher. „Ich war schnell begeistert“, versicherte Christoph Schulz. Natürlich blieb ihm auch das Feuerwerk in Erinnerung, das hat er in doppelter Hinsicht nicht vergessen, denn es bildete erneut den Schlussakkord der Serenade.

Mit den letzten Takten des Konzerts ertönte Musik über die Lautsprecher und üppige Feuerbälle, Wasserfälle und Lichterbündel verwandelten den Nachthimmel in eine spektakuläre, farbenprächtige Showbühne.