Das Freiluftspektakel nimmt Gestalt an

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Ostrach – Der Schwarze Vere zieht seine Kreise weiter um das oberschwäbische Kleinod. Wer die Geschichte des ehemaligen Soldaten mit dem bürgerlichen Namen Xaver Hohenleitner kennt, weiß dann, dass er seine Beutezüge am liebsten antrat, wenn der ganze Ort in der Kirche war. „Wenn der Schwarze Vere kommt…“ hieß es damals schon. Heute haben das „Räubertrios“ Ewald Reichle, Michael Skuppin und Martin Klawitter eine humorvolle Räuber- und Liebesgeschichte aus dem Ostrachtal daraus gemacht, welche am 8. Juni ihre Premiere feiert. Die Proben laufen auf Hochtouren und am Samstagnachmittag fand in der Buchbühlhalle die zweite Massenprobe statt.

Die Burgweiler feierten froh gelaunt in der Kirche mit Pfarrer Meinrad Huber, dargestellt von Rolf Pfänder, den Ostergottesdienst. Musikalisch begleitet wurde die Feier vom Singkreis, in dessen Rolle die jungen Sängerinnen Fiona Skuppin, Rhoda Frey und Nathalie Spachtholz geschlüpft sind und diesen mit engelsähnlichem Gesang umrahmten. Jäh unterbrochen wurde diese himmlische Stimmung durch die Rufe einer Bäuerin. „Das Rauchfleisch ist weg“, rief sie unaufhörlich und war völlig aufgelöst. Weil sie auf dem Hof noch Arbeit hatte, erschien sie nicht zum Gottesdienst. Dabei entdeckte sie diese Misere und rannte schnellstens in die Kirche mit der erschütternden Feststellung. Die Ostermesse nahm dann einen völlig unerwarteten Verlauf.

Dargestellt wurde die Landfrau von Christel Fetscher, die allerdings erst während der laufenden Massenprobe erfuhr, dass sie krankheitsbedingt als Ersatz gebraucht werden würde. Kurzerhand sagte sie zu und Drehbuchautor Ewald Reichle ist zufrieden. „Dass mir ihr Name für die Rolle in den Kopf schoss, war wie eine göttliche Eingebung“, freute er sich über ihre Bereicherung. Doch auch den anderen 150 Akteuren, die sich aus der Bevölkerung für das Theaterstück gemeldet haben, spricht er ein großes Lob aus. „Sie engagieren sich sehr und sind mit Leib und Seele dabei und die Regie ist sehr zufrieden“. Das „Räuber-Trio“ gehe immer mit großer Freude in die Proben, weil sie wahrnehmen, dass es den Schauspielern Spaß mache. „Wir spüren, dass die Sache gut Form annimmt“. Außerdem ist er immer noch fasziniert, „wie lebendig das jetzt alles durch die Schauspieler wird. Das freut uns und die Schauspieler erfreut das und das wiederum erfreut andere“, schließt er den Kreis.

Massenproben seien schwierig, erklärt Ewald Reichle. „Es sind 13 Szenen, in denen jeweils 40 bis 50 Leute zu beobachten sind. Die Akteure engagieren sich sehr und sind mit Leib und Seele dabei. Sie versuchen, sich mit ihrer Rolle zu identifizieren“. Dabei schauen der Drehbuchautor mit seinem Regie-Kollegen Michael Skuppin aufs Detailgetreue. Dass die Schauspieler so bei der Sache sind und auch „mitdenken“, was Michael Skuppin ausdrücklich lobte, als er das feststellte, erleichtert der Regie die Arbeit, die eben nun im nächsten Schritt versucht, „alles filigraner zu gestalten“. Dabei zog das „Räuber-Trio“ Resümee: „Bis eine gewisse Vollreife erreicht ist, dauert es noch eine Weile. Aber wir können sehr zufrieden sein: die Schauspieler machen gute Fortschritte.“ Zwar seien es nur noch acht Wochen, „aber wir werden alles hinbekommen“, ist sich Ewald Reichle sicher.