Lernen fürs Leben – Lernen mit Schulhund Bruno

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Ostrach – Seit diesem Schuljahr gibt es einen neuen Pädagogen am Reinhold-Frank-Schulzentrum Ostrachtal: Bruno, der Schulhund. Sein Auftrag ist es, sechs Schülern in der eigens für ihn gegründeten AG in der Mittagszeit näherzubringen, auf was Hund so steht und was gar nicht geht.

Die Idee der Hunde-AG stammte von der Lehrerin Christiane Stemmer. Ihr Traum war es, einen eigenen Hund zu haben und noch mehr träumte sie davon, ihn auch an ihren Arbeitsplatz mitnehmen zu können. Schulleiter Oliver Paul stand ihrem Vorhaben offen gegenüber. „Er kannte das Projekt Schulhund“, erklärt sie. Damit hatte sie schon eine Hürde genommen. Doch es folgten weitere. Schlussendlich rannte sie überall offene Türen ein und hat ihren Hund als täglichen Begleiter nun auch vom Schulamt genehmigt bekommen. „Die Voraussetzungen, die Bruno mitbringen muss, sind einmal ein Grundgehorsam und einmal in der Woche ein Training in der Hundeschule“. Der Namensgeber der Schul-AG liegt währenddessen unter dem Tisch und hält seinen wohlverdienten Mittagsschlaf. Der Schulstress ist anstrengend, das spürt auch er. Immerhin ist er in jedem Unterricht seines Frauchens dabei. Christiane Stemmer unterrichtet die Vorbereitungsklassen und wird auch dann von ihrem Hund begleitet. „Aber er liegt dann in der Ecke und genießt seine Ruhe“. Damit erfüllt Bruno sicherlich alle Voraussetzungen, die ein Schulhund mitbringen muss. Und sein Frauchen freut sich: „Es ist super, dass mein Hund mit darf. Wenn das nicht möglich wäre, wäre ich nicht hier“, zeigt sie sich entschlossen.

Mit der Ausschreibung der AGs, die in der Mittagsbetreuung von der Gemeinde aus angeboten werden, zum Beginn des Schuljahrs, war es dann so weit: Bruno, der neuneinhalb Monate alte Setter-Leonberger-Mischling hatte sein Debüt. Sechs Anmeldungen folgten. Und dann nahm Bruno seinen Dienst auf. Er lehrt seinen Schützlingen Achtsamkeit im Umgang mit einem Tier. Außerdem übernehmen die Kinder Verantwortung und werden so sensibilisiert auf die Belange eines Tieres. „Es macht auch Spaß“, ruft die 11-jährige Anastasia. Und Christiane Stemmer ergänzte die „Freude“. Es sei schön, mit Freude in die Schule zu gehen und „sich auch mal etwas abzuholen, was einem der Hund gibt, auch wenn man selbst nicht so gut drauf ist“. Sie bezog das auf eine schlechte Note in Mathe, „aber der Hund gibt trotzdem Liebe.“

Die Teilnehmer dieser AG finden, „Hunde sind tolle Tiere“. Da waren sie sich einig. Manche haben einen Hund zuhause, andere in der Verwandtschaft. Ihre Motivation, an dieser Schulstunde teilzunehmen, war einfach, etwas über den Umgang mit diesem Tier lernen zu wollen. „Locker an der Leine laufen“, „Ballspiele“, „Bruno im Slalom einen Parcours laufen lassen“, werfen sie ein auf die Frage hin, was sie denn schon alles gemacht haben. „Als wir das erste Mal vom Gelände gegangen sind, haben die Schüler gelernt, was beim Spazierengehen und im Straßenverkehr zu beachten ist“, ergänzte die Leiterin. „Man muss langsam sein und darauf achten, dass der Hund beim Besitzer bleibt und nicht gleich losrennt“, erklärte Nico aus Krauchenwies. „Und dass er auf die andere Seite genommen wird, wenn ein Hund kommt“, beschrieb Anastasia die Begegnung unterwegs mit einem anderen Hund. Wichtig sei auch, dass man dazwischen Platz ließe und nicht direkt drauf zu steuere, redete die 11-jährige weiter.

Was Anastasia, Alisa, Nico und Leon gemeinsam haben, ist die Freude auf weitere gemeinsame Begegnungen mit Bruno und noch viele Erfahrungen, die sie mit ihm sammeln können.