Brexit. Ich musste jetzt doch mal auf Wikipedia gehen und schauen, was es eigentlich wörtlich heißt: „Bei einem Referendum des Vereinigten Königreichs am 23. Juni 2016 stimmten 51,89 % der Wähler für den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union („Brexit“ = „British Exit“).“ (Quelle Wikipedia) Sollen sie doch gehen, Reisende soll man nicht aufhalten, … die haben sich eh nur die Rosinen herausgepickt…. Zahlen dürfen wieder wir Deutschen, …Schade, dass sie gehen…. So und ähnlich sind die Meinungen. Und wenn der März kommt, wird die Insel nicht von der Landkarte verschwunden sein. Wie aber geht’s weiter? Ich bin kein Politiker. Habe auch keine Lösungen anzubieten. Ich dachte beim nach lesen bei Wikipedia bei Brexit, british Exit an einen anderen Exodus. Israel macht sich auf den Weg in die Freiheit. Sie waren Sklaven, keine Menschen, Arbeitstiere, in der Reihe ganz unten. Jetzt geht’s in die Freiheit, wenn auch auf Umwegen. 40 Jahre lang irren sie im Niemandsland umher, am Sinai vorbei, an dem Moses die 10 Gebote erhält. 2 Steinerne Tafeln, die das Verhältnis zu Gott und das Miteinander der Menschen, Rechte und Pflichten erklären. Ich sehe Parallelen zu unseren Problemen. Wenn man das Gefühl hat, die in Brüssel und die in Straßburg bestimmen, was bei uns geschieht. Wenn man sozusagen fremdbestimmt wird. Und der Gottesbezug, der kommt aus lauter Toleranz gar nicht in der Präambel der europäischen Verfassung vor. Europa ist mehr als nur Handel und offene Grenzen. Es erleichtert viel, wenn ich nur an den Euro denke. Europa entdecke ich in den Regalen nur um die Ecke, französische oder italienische Weine, Bergkäse aus Österreich, Orangen aus Spanien. Das heißt aber auch Polen, die in Deutschland Arbeit suchen. Um zwei Beispiele zu nennen. Europa, da kommt mir das Forum Romanum in den Sinn, Athen die Akropolis, Großbritannien Big Ben, Frankreich der Louvre. Europa, das ist Kultur, Verfassung, Freiheit, Religion. „Nationalismus“ Ein Wort das die Runde macht, Populisten… Ich liebe meine Heimat, wo ich geboren bin, im Badischen, wo ich jetzt lebe, im Hohenzollerischen, im Dreiländereck. Ich bin aber auch gerne in der Schweiz, in Rom, in Lourdes… Brexit. Es bräuchte einen Exit aus dem Egoismus heraus, aus dem Tunnelblick heraus, hin auf ein neues Miteinander in seiner jeweiligen Geschichte und Prägung. Das gleiche gilt übrigens auch für die verschiedenen Konfessionen und Kirchen. Wenn vom 18. Bis 25. Januar die Einheit der Christen in den Blick genommen wird, dann auch mit dem Wunsch nach Einheit. Aber Einheit in der Vielfalt der Traditionen und Bräuchen. Eine gute Woche!!
Pfarrer Meinrad Huber, Ostrach.