Ich bin aus dem Tritt gekommen, was das schreiben angeht. Und die Ursache ist nicht die Sache mit der Uhr! Ehrlich gesagt, ich könnte auf die Umstellung verzichten. Die Fülle an Terminen und damit verbunden von Themen nehmen mich in Beschlag. Und ich spüre, ich laufe mir hinterher. Was mir immer wieder zu schaffen macht, die Wechselbäder zwischen einzelnen Ereignissen. Und damit meine ich jetzt nicht die Beerdigungen und die Taufen, neben der Alltagsarbeit. Ich denke an einen Gottesdienst in einer kleinen Kapelle, an einem Herz-Jesu-Freitag. Ohne Hintergedanken geschrieben, ein Katholischer Gottesdienst mit Ansprache. Und 3 Stunden später Firmlinge zum Thema „Gott“ Ein Gespräch, das mehr ein Monolog, als ein Dialog ist. Natürlich ist es schwer, schier unmöglich über Gott zu sprechen. Aber im Kreis der Gleichaltrigen sprechen? Beide Gruppen sind mit lieb und recht,…und dann ein kirchliches Konzept mit dem Titel „Pastoral 2030.“ Wo werde ich da sein, und in welcher Verfasstheit, 68 Jahre jung werde ich sein. Und viele, die noch zur Kirche gehen, werden nicht mehr da sein,…und… Der Fünfte Fastensonntag trägt auch den Namen „Passionssonntag“ Da werden die Kreuze in der Kirche verhüllt. Fasten mit den Augen. Passion übersetzen wir mit Leidenschaft. Fußball aus Passion. Franz Kamphaus nannte einmal eine Buch mit der Sammlung seiner Predigten, „Leben aus Passion“ Und damit meinte er Jesus. Er lebte aus Passion. Er stirbt aus Passion. Weil er eine große Leidenschaft für den Menschen entwickelt. Aus Liebe zum Menschen lebt er diese Leidenschaft in der eigenen Passion, derer wir am Karfreitag besonders gedenken werden. Vielleicht muss das der Ansatz unserer Pastoral sein. Eine Leidenschaft für den Menschen entwickeln. Nicht nur eine Leidenschaft, sondern auch Phantasie und auch Mut. Wenn es darm geht zu überlegen, wie wir mehr Priester und ehrenamtliche gewinnen können, für das Miteinander in der Kirche und ihren Gemeinden. Welche Zulassungsbedingungen brauchen wir, haben sich bewährt? Wie definieren wir Leitung und Amt? In der Gemeinde leben aus Passion. Weil Jesus eine Passion hat für den Menschen. Heute ist es eine Frau im sonntäglichen Text, der er einen neuen Anfang ermöglicht, der Tote Lazarus zum Leben erweckt, den Blinden sehend macht. Leben aus Passion.
Pfarrer Meinrad Huber Ostrach