Der Blick in die morgendliche Zeitung, ein Ministerpräsident, der eine Hängebrücke bei Sigmaringen einweiht….eine kleine Eisbärin, die ihren ersten Auslauf mit ihrer Mama im Berliner Zoo hat,….und die Erinnerung an den Grand Canyon, der seit 100 Jahren ein geschütztes Nationalmonument ist. Am Freitag waren wieder viele Kinder und Jugendliche auf der Straße, statt in der Schule. “Wenn das Wahlrecht auf 16 gesenkt würde“, so die launige Rede auf dem Nockerberg, „ soll Söder die nächste Wahl auf einen Freitag legen, denn da seien die Jugendlichen ja auf der Straße!“ Eine andere humorvolle aber ernstgemeinte Antwort einer Jugendlichen, die Schüler sollten ihre Hausaufgaben machen: „Wir jungen Menschen können nicht die Hausaufgaben einer ganzen Republik machen“(Luisa Neubauer) Für die Kinder und Jugendlichen ist unsere Welt die Zukunft, für uns alle Heimat, Lebensraum. Alle, die Politik, die Wirtschaft, die Gesellschaft sind in die Pflicht genommen diesen Lebensraum zu schützen und zu bewahren. Da genügt nicht nur eine Hängebrücke, ein Zoo, ein Naturschutzgebiet. Das auch Arbeitsplätze daran hängen, dass die Zusammenhänge höchst kompliziert sind, darf nicht übersehen werden. Aber nicht als Todschlagargumente genutzt werden, oder als Alibi für ein Weiter so bisher! Ich vermisse das Vogelzwitschern, das leiser geworden ist, nicht nur weil der Verkehr zugenommen hat. Ich vermisse die bunten Blumenwiesen im Frühling. Ein guter Ansatz, wenn zb. an öffentlichen Plätzen, in unseren Kindergärten dieses Artenvielfalt hergestellt werden soll, als Lernort für unsere Kinder… Aber nicht nur für unsere Kinder, sondern auch für die Erwachsenen. Noch immer ist das Lehrschreiben „Laudato si“ von Papst Franziskus aus dem Jahr 2015 über die Schöpfung aktuell. Er erinnert an den Sonnengesang des heiligen Franz von Assisi, der von der Erde als Mutter singt, von Bruder Feuer, Bruder Sonne, Schwester Mond,… Häuptling Noah Seattle (Chief Seattle) wird eine Rede zugeschrieben, an den Präsidenten der USA gerichtet: „Lehrt Eure Kinder, was wir unsere Kinder lehren: Die Erde ist Eure Mutter. Wenn Menschen auf die Erde spucken, bespeien sie sich selbstUnser Gott ist derselbe Gott. Ihr denkt vielleicht, dass Ihr ihn besitzt – so wie Ihr unser Land zu besitzen trachtet – aber das könnt Ihr nicht. Er ist der Gott der Menschen – gleichermaßen der Roten und der Weißen. Dieses Land ist ihm wertvoll und die Erde zu verletzen heißt, ihren Schöpfer zu verachten.“(1854) Echt oder nicht, ist für mich jetzt nicht entscheidend. Wichtig der Gedanke, der in der Rede steckt. Die Schöpfung zu bewahren, sie ist uns anvertraut, geliehen, sie ist Heimat und Lebensort, für alle.
Pfarrer Meinrad Huber Ostrach