Viele Highlights beim Ostracher Dorffest

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Ostrach – Das Dorffest war ein Fest der Vereine und der Attraktionen: das erste Oldtimer-Festival, der erste Dancemob, das 45. Jubiläum des Fanfarenzugs Einhart, das Benefiz-Konzert des Jugendchors Regenbogen und der erste Live-Auftritt vom „Kepsele“ von RegiOnline., das sich immer wieder unters Publikum mischte.

Große Zufriedenheit herrschte unter den Vereinen, die das Fest organisierten. Das Wetter zeigte sich besser, als zunächst befürchtet und am Samstagabend zog es tausende Besucher auf den Herbert-Barth-Platz. Zum dritten Mal eröffnete Andreas Irmler zusammen mit Bürgermeister Christoph Schulz das Fest. Nach einem gelungenen Fassanstich und den Böllerschüssen der Ostracher Dragoner im Hintergrund gaben sie den Startschuss für die zweitägige Feier.

Oldtimer-Festival begeisterte Tausende

Für manchen war es schnell das Maskottchen und wurde immer wieder zu Auftritten verlangt, nachdem es sich gleich zu Beginn live und in Lebensgröße zeigte: „´s Kepsele“ von RegiOnline. Seine Anwesenheit brachte bei vielen Besuchern Spaß und Freude und wird auch in Zukunft dann da sein, wenn es um Herausragendes geht. Dazu zählte für „vorsichtig geschätzt über 3000 Leute“, die die für das Rennen abgesperrte „Ostracher Meile“ säumten, sicherlich das erste „Oldtimer-Festival“, zu dem sich knapp 150 Fahrzeuge aufstellten. Mitorganisator Christoph Kerle versuchte, die dagewesenen Gäste in Zahlen zu beziffern. Zusammen mit der Bauzemeck-Zunft und Zunftmeister Armin Wanschura organisierten sie diese Einmaligkeit. Doch Bürgermeister Christoph Schulz sprach sich immer wieder dafür aus, dass es keine Einmaligkeit bleibt und lud dazu ein, dies wieder einmal zu veranstalten. „Die Leute, die mich angesprochen haben, waren begeistert“, betonte er. Bei der Eröffnung der „Gleichmäßigkeits-Parade“ erklärte Christoph Karle während der Fahrerbesprechung in der Montagehalle der Firma Egler Landtechnik, dass sie diesen Begriff für den bevorstehenden Anlass geprägt hätten. Für ein gutes Gelingen entging es ihm nicht, dass zwei „Christophs“ vorne dran doppelten Schutz bieten würden. Diese Doppelung brachte sicherlich Michael Reichmann mit seinem Porsche 914 jede Menge Glück und den ersten Platz in der Gesamtwertung. Für viele Zuschauer war es ein Genuss und eine außergewöhnliche Bereicherung, die „Kronjuwelen auf vier Rädern“, wie sie der Streckensprecher Andreas Hoffmann-Sinnhuber immer wieder bezeichnete, fahrend und lautstark und nicht nur stehend und stumm zu erleben. 

Zufriedenheit bei den Organisatoren

Armin Wanschura zeigte sich zufrieden. Was ihm persönlich gut gefallen hat, „waren die vielen Leute an der Strecke und ich hatte das Gefühl, dass sie Spaß hatten.“ Er fuhr während des kompletten Rennens mit dem Pacecar voraus und gab die Geschwindigkeit vor. Jeder Teilnehmer musste sechs Runden in einer möglichst gleichmäßigen Zeit zurücklegen. Gefreut hat er sich, „dass sich die Fahrer am Samstagabend auch unters Dorffest gemischt haben.“ Sein persönlicher Favorit unter den motorisierten Besuchern war der Veritas Nürburg, Baujahr 1950, von Tom Itte aus Remseck am Neckar. An diesem Fahrzeug findet er die „ganze Technik faszinierend“. „Die Geschichte des Veritas RS begann in Hausen am Andelsbach und in Meßkirch“, erzählte der Eigentümer die Historie seines Fahrzeugs. „Dort gründete der Motorenspezialist Ernst Loof das Unternehmen und ging dann mit der Firma an den Nürburgring, als es finanziell eng wurde.“ Er fuhr fort: „Man muss sich vorstellen, dass das Auto zu einer Zeit gebaut wurde, als sich die Leute nichts zu essen leisten konnten. Aus Teilen eines BMW 328 wurde er gebaut und hatte den Wert eines kleinen Einfamilienhauses.“ Dabei betonte der Rennfahrer, dass es in der Kriegszeit ziemlich einzigartig gewesen sei, ein wettbewerbsfähiges Auto zu bauen. Sein Fahrzeug war eines der letzten „oder gar das letzte, das in Fahrzeugteilen ausgeglichen wurde, als die Firma zahlungsunfähig war.“

Erster Dancemob zum Dorffest

Bei Martina Schauer stieg das Lampenfieber immer höher, bevor sie ihren ersten Dancemob performte. Ein bisschen dauerte es, bis die Zuschauer in den Takt fanden. Aber dann war die Begeisterung darüber so groß, dass Jung und Alt mittanzte und sie am späten Sonntagnachmittag nochmals eine Show einlegen musste, weil sie von mehreren Seiten eindringlich darum gebeten wurde.

Etwa 200 Geburtstagsfanfaren zum 45. Jubiläum des Fanfarenzugs Einhart

Um 18.30 Uhr hielten an die 200 Geburtstagsgäste Einzug, um dem Fanfarenzug Einhart zu seinem 45-jährigen Bestehen musikalisch zu gratulieren. Der Vorsitzende Raphael Scham freute sich über die vielen umliegenden, befreundeten Fanfarenzüge, die zum Jubiläum gekommen sind. Er ist nun seit vier Jahren im Amt und denkt noch nicht ans Aufhören. Sein Vorfahre hieß Helmut Arnold, als der Zug damals im Oktober 1972 auf Initiative des Ortsvorstehers Josef Briem mit der Burrenweiblezunft Einhart ins Leben gerufen wurde. Seitdem ist viel passiert. Aber immer wieder erinnern sich die Musiker gerne an ihre Auftritte in Berlin, Spanien, Etrechy und ihrem Fanfarenspiel zum Karneval in Venedig.

Benefizkonzert des Jugendchors Regenbogen

Über den Festplatz verteilten sich Düfte der Stände, die Gegrilltes oder Selbstgebackenes anboten. Manche sorgten mit Spielen für Unterhaltung, andere verkauften Obst und Süßes oder schminkten die Gesichter der Kinder. Am Stand des Jugendchors Regenbogen brannten mit zunehmender Dunkelheit immer mehr Lichtschiffchen, die eigentlich auf der Ostrach „in See“ stechen sollten. Doch aufgrund des Hochwasserpegels war dies nicht möglich. Dennoch gaben die Kinder ein romantisches Konzert. Trotz des Regens hatten sie zahlreiche Zuhörer, die am Ende gerne kräftig mitsangen. Nach dem Benefizkonzert wurden die Kerzen auf den Bötchen angezündet und zugunsten des Unicef-Kinderhilfswerks in den Narrenbrunnen gesetzt.

 „Seit elf Jahren singen wir nun „Wir sind die Kinder“, eröffnete der Vorsitzende Franz Kerle das Konzert. Dabei bezog er sich auf einen der meistverkauftesten Single-Hits aller Zeiten „We are the world, we are the children“, des Musikprojekts „USA for Africa“ aus dem Jahre 1985, was von Michael Jackson und Lionel Richie für die Opfer der Hungersnot in Äthiopien geschrieben wurde. „Dabei haben wir uns überlegt, nicht nur zu singen, sondern auch einmal etwas zu tun“. Kurz darauf nahm er Kontakt auf mit der Unicef-Arbeitsgruppe in Ravensburg und wurde umgehend unterstützt. Mit dem Reinhold-Frank-Schulzentrum Ostrachtal und dem Buchbühl-Kindergarten bastelten die Chor-Kinder gemeinsam während der Projektwoche „Kinder der Welt“ Bötchen. Jedes Holzschiffchen konnte mit 3 Euro gesponsert werden. Der Erlös kommt den Kindern in Südostafrika zugute, um ihre Hungersnot zu lindern. Vor dem Dorffest hatten die Helfer bereits eine Aktion auf dem Wochenmarkt. „Da haben wir schon 250 Euro aus der Kasse entnehmen können“, freute sich der Initiator.

 

Gleichmäßigkeitswertung  
Gesamtsieger:
1. Platz:           Michael Reichmann (Porsche 914)
2. Platz:           Patrick Seitz (Fiat 128)
3. Platz:           Tom Pfeifer (Opel Ascona A19 SR Gr2)
Klassiker:
1. Platz:           Michael Reichmann (Porsche 914)
2. Platz:           Patrick Seitz (Fiat 128)
3. Platz:           Christian Rose (Skoda Oktavia)
Sonderklasse:
1. Platz:           Franz Fürst (Ostrach, BMW Isetta)
2. Platz:           Uli Hübschle (Ostrach, Deutz WK F 1M 414)
3. Platz:           Franz Benz (Ostrach, Deutz F1M 414)
Motorräder:
1. Platz:           Martin Jäkel (Benelli Tornado Tr2 900 LE)
2. Platz:           Hans Ströbele (BMW RSC 100)
3. Platz:           Siegi King (Triumph T 140 Bonneville)
Rennfahrzeuge:
1. Platz:           Tom Pfeifer (Opel Ascona A 19 SR)
2. Platz:           Roland Pfaller (BMW 325i E30)
3. Platz:           Dieter Riedmiller (Illmensee, Porsche 911 SC)
Vorkriegsmodelle:
1. Platz:           Alexander Ibele (Wilhelmsdorf, American La France 75)
2. Platz:           Charly Grimm (Riley Special 12-4)
3. Platz:           Markus Krauser (Hotchkiss AM 80)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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