Schulleiter Bernhard Weh nimmt Abschied

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Ostrach – Mit Ende des laufenden Schuljahres werden nicht nur die Schüler untereinander Abschied nehmen, sondern diesmal die gesamte Schule von ihrem Schulleiter, denn Bernhard Weh geht in den Ruhestand.

Vor vier Jahren stand er auf der anderen Seite und feierte seinen Einstieg, nachdem Schulleiter Manfred Stützel sein Berufsleben beendete. Damit nahm Bernhard Weh eine gewaltige Herausforderung an, denn es stand der Wechsel des Schulsystems von Verbundschule auf Gemeinschaftsschule an. Bei seiner Vorstellung nannte der neue Chef des Schulzentrums ein Zitat des Schweizer Reformpädagogen Peter Fratton, einem Vorreiter für die Gemeinschaftsschulen, und sprach von „Verliebt sein ins Gelingen“. Damit signalisierte Weh, dass er die Idee verinnerlicht hatte und vom Erfolg dieser neuen Schulart, die jedes Kind in seiner Besonderheit und Individualität annimmt, persönlich wertschätzt und so fördert, dass es seinen optimalen Schulabschluss erreichen kann, überzeugt war. Der besondere Reiz lag für ihn darin, beim Aufbau dieses Schulsystems aktiv mitzuwirken. Ab September 2013 trat er eine Herkules-Aufgabe an, denn er war dann verantwortlich für fünf Schularten: Grundschule, Hauptschule, Realschule, Gemeinschaftsschule und das Bildungshaus in Magenbuch. Außerdem lag in seinem Aufgabenbereich noch die Verzahnung von Kindergarten und Grundschule. „Das habe ich nur geschafft, indem ich großartige Unterstützung und Entlastung durch einzelner Kolleginnen und Kollegen erfahren habe und somit die Aufgaben auf mehreren Schultern verteilt waren“, so der Rektor. „Vor allem aber danke ich meiner Konrektorin Linda Gneiting, die mir viele Arbeiten im kollegialen und freundschaftlichen Miteinander abgenommen hat“, blickt er zurück.

Begonnen hat der angehende Pensionär 1973 mit einem Studium an der Pädagogischen Hochschule in Freiburg i. Br. Er belegte die Fächer Mathematik und Geographie für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen. Im September 1977 war es dann so weit: Der frischgebackene Lehrer trat in den Schuldienst des Landes Baden-Württemberg an der Hummelschule in Bad Saulgau ein. Ab 1991 bis heute ist Bernhard Weh auch Fachberater bzw. Beauftragter für Verkehrserziehung beim Staatlichen Schulamt Sigmaringen/Albstadt. 1994 übernahm er an der Grundschule Marbach für einige Monate kommissarisch die Aufgaben des Schulleiters. In der GHWRS (Grund- und Hauptschule mit Werksrealschule) Brechenmacher-Schule in Bad Saulgau schlug er 1999 zunächst den Weg des Konrektors ein und wurde ab 2000 bis 2013 Schulleiter. Parallel dazu war Bernhard Weh seit August 2008 geschäftsführender Schulleiter für den Verwaltungsraum Bad Saulgau bis 2013. Dann wechselte er nach Ostrach an das Reinhold-Frank Schulzentrum Ostrachtal. „Lehrer bin ich geworden, weil ich in Vereinen und Jugendgruppen mit Kindern und Jugendlichen schon immer gut zusammenarbeiten konnte und eine Möglichkeit sah, durch Bildungs- und Erziehungsarbeit aktiv an der Entwicklung unserer Gesellschaft teilzunehmen“, beschrieb der Rektor seinen Werdegang. „Schulleiter wird man in der Regel nicht durch einen gezielten Ausbildungswunsch – das entwickelt sich im Laufe der Berufstätigkeit als Lehrer durch die Übernahme spezieller Aufgaben wie Fachberater – und die Chance, dann als Schulleiter Schule aktiv gestalten zu können“. Nun steht der nächste große Schritt in seinem Leben an, sein Ruhestand. Auf die Frage, auf was er sich am meisten freue, antwortete Bernhard Weh: „Wenn ich mich auf etwas freue, dann der Gedanke, dass ich mir nunmehr gezielter die Welt anschauen möchte“. Weil ihn schon immer interessierte, wie Menschen in anderen Ländern und unterschiedlichen Kulturkreisen leben, habe er auch deshalb Geographie studiert. „Ich kann jetzt, zum ersten Mal nach 40 Jahren im Schuldienst, auch mal verreisen, wenn dies, durch Schulferien bedingt, nicht gerade am teuersten ist“, lacht er. Konkrete Pläne gibt es bereits. „Die erste Zeit werde ich durch aktive Erholung in den Bergen verbringen, dann zu Hause liegengebliebene Arbeiten „im und ums Haus rum“ ohne Zeitdruck erledigen und mich dann ganz besonders auf die für November geplante Trekkingtour in Nepal am Fuße des Himalayas vorbereiten“. Allerdings ist ihm das alles noch gar nicht so bewusst, denn „ich werde, auch bedingt durch die Abwesenheit unserer Konrektorin, die im Mutterschutz ist, bis zum letzten Arbeitstag im Juli 2017 voll mit Arbeit eingedeckt sein.“

  

Im Sommer 2013 übergab Manfred Stützel als Schulleiter seinem Nachfolger Bernhard Weh den Schlüssel. Bald wird Schulleiter Weh diesen wieder weitergeben, da er mit Schuljahresende in den Ruhestand geht