Längst kein Geheimtipp mehr: die Tropfen aus dem Weingewölbe

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Ostrach-Habsthal – Im Gewölbe des Kloster Habsthals ließen Jan Eckhoff und Horst Schumacher wieder die Korken ploppen. Die beiden Mitglieder des Fördervereins des Klosters „Unserer Lieben Frau zu Habsthal“ luden ein zu einer Weinverkostung, damit alle Erzeugnisse der Klosterkellerei Muri-Gries probiert werden konnten. Die Abtei in Muri-Gries verwaltet das Benediktinerinnenpriorat Kloster Habsthal und um diese Zusammengehörigkeit zu verdeutlichen, weist Schumacher immer wieder auf die Probier-Gläser hin, auf denen diese Verbindung dargestellt ist. Die Klosterkellerei gibt es bereits seit 1845 „und seitdem bauen die Patres ihren Wein an“, erzählt er und zeigt auf das Foto, auf dem das Weingut in Südtirol zu sehen ist. „Die Reben sind direkt am Kloster“, so Schumachers Hinweis. Während Eckhoff den Interessierten die Weinsorten erklärt, berichtet sein Kollege weiter über das Gebiet, aus dem die roten und weißen Tropfen kommen. „Früher lief ein Fluss ums Kloster und der ist ausgetrocknet. In diesem Flussbett wachsen nun die Reben.“ Das Besondere an diesem Sortiment ist der „Lagrein Moritzing“. Es ist eine einzigartige Rebsorte, die sich vom internationalen Geschmack klar abhebt und neben dem „Vernatsch“ die einzige autochtone Rotweinsorte der Region ist. Einige der Besucher kamen und fragten direkt nach dem „Lagrein“, der nur selten angeboten wird. In seiner Heimat wird er nur in Lokalen ausgeschenkt und so ist der Klosterladen eine der wenigen Stellen, diesen Wein zu erhalten. „Über einen Bekannten bekam ich gesagt, hier gibt es guten Wein. Nun brauche ich einen, deswegen bin ich hier“, erklärt eine Kundin. Sie sei auf der Suche nach einem Geschenk, woraufhin Schumacher auf die Geschenkkartons hinweist. „Wenn das Geschenk für eine ganz besonders wertvolle Person ist, dann kann man ihn auch von Abt Dr. Benno Malfer handsignieren lassen“, verrät er. Diesmal ist auch der „Terlaner“, ein Weißburgunder, im Regal. „Den gibt es nicht immer“, informiert Eckhoff. Insgesamt viermal im Jahr bieten die beiden diese Weinverkostung an, um das Kloster finanziell zu unterstützen. Der gesamte Erlös dient für den Lebensunterhalt der Klosterfamilie und sonstigen Unterhaltskosten. Die Mitarbeiter im Klosterladen arbeiten ehrenamtlich und öffnen die Türen freitags von 14.30 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 16 Uhr.

Während Jan Eckhoff (Mitte) die nächste Flasche zum Probieren öffnet, informiert Horst Schumacher (ganz links) über Historisches und Aktuelles in der Klosterkellerei in Muri-Gries